Kita-Gebühren nochmals diskutieren

Damit wir die Kitaplätze weiter ausbauen, verbessern und die Fachkräfte angemessen entlohnen können, halten wir eine Beitragssteigerung in den kommenden Jahren prinzipiell für vertretbar. Derzeit fließen aus dem städtischen Haushalt rund 110 Mio Euro brutto pro Jahr in die Betreuung von Unter-Dreijährigen und Über-Dreijährigen in den Kita. Nach Abzug der Zuschüsse von Land und Bund verbleiben noch 60 Mio Euro. Dies sind bei etwa 10.000 Betreuungsplätzen pro Monat 500 Euro pro Kita-Platz. Angesichts steigender Personalkosten werden wir über eine Erhöhung der Gebühren nachdenken müssen.

In welcher Höhe und mit welchen Ermäßigungskonditionen wollen wir jedoch intensiver diskutieren. Daher plädieren wir dafür, die Beitragserhöhungen von der Tagesordnung des Gemeinderates zu nehmen (das ist mittlerweile durch den Oberbürgermeister auch geschehen) und nochmals umfassender zu betrachten. In dieser Diskussion müssen sowohl die Kosten für den Ausbau und die Qualitätsverbesserung in den Kitas als auch die finanzielle Gesamtbelastung junger Familien insbesondere mit mehreren Kindern einbezogen werden. Von Bundes- und Landesregierung erwarten wir, dass in den kommenden Monaten mehr Klarheit darüber besteht, wie eine stärkere Förderung der Kommunen für den Ausbau und die Verbesserung ihrer Kitas aussehen wird. Denn alleine können die Kommunen dies Mammutaufgabe nicht schaffen.

Für uns ist zentral, dass die Qualität der Kitas, z.B. bei der Sprachförderung und der Inklusion weiter verbessert wird. Gleichzeitig wollen wir, dass sich alle Familien einen Kitaplatz leisten können. In Freiburg gibt es hierzu ein gutes Ermäßigungssystem. 50% der Eltern zahlen aufgrund ihres geringen Familieneinkommens einen ermäßigten bzw. gar keinen Beitrag. Zudem werden Familien mit mehreren Kindern durch eine Geschwisterkindermäßigung entlastet. Nichtsdestotrotz sehen auch wir das Problem, dass Familien, die über den Einkommensgrenzen liegen, aufgrund steigender Wohn- und Betreuungskosten zunehmend belastet werden.