Interview Jugend im Doppelhaushalt 2023/24 11. April 2023 In den nächsten Wochen werden wir einzelne Bereiche im Haushalt und unsere Grünen Anträge vorstellen. Wir haben dazu mit Hannes Wagner, Stadtrat und unser Vertreter im Vorstand des Hauses der Jugend, gesprochen. Hannes, Du kümmerst Dich in der Fraktion um Jugendbeteiligung und warst bei mehreren Beteiligungsformaten des Jugendbüros dabei. Hat sich das in Euren Haushaltsanträgen widergespiegelt? Definitiv! Ich vertrete die Fraktion ja meist bei den Beteiligungsprojekten des Jugendbüros wie dem 8er-Rat. Dort werden oft kleinere Maßnahmen vorgeschlagen, die aber für die Jugendlichen sehr wichtig sind, z.B. dass ein Radweg besser beleuchtet oder ein Bolzplatz besser ausgestattet wird. Damit solche Projekte künftig rasch umgesetzt werden, haben wir jetzt einen Umsetzungstopf für Anregungen aus der Jugendbeteiligung beantragt. Das Jugendbüro hat im Vorfeld auch verschiedene Infostände gemacht und Jugendliche befragt, was Ihnen im Haushalt wichtig ist. Aus diesen Vorschlägen haben wir auch einige aufgegriffen. So war vielen Jugendlichen wichtig, die Sauberkeit und Hygiene in Schulen zu verbessern. Deshalb haben wir hierzu die Bauunterhaltsmittel für die Schulen erhöht, damit z.B. Schultoiletten schneller saniert werden können. Hannes Wagner Welche anderen jugendpolitischen Schwerpunkte setzt ihr? Corona war eine schwierige Zeit für Kinder und Jugendliche. Deshalb unterstützen wir mehrere Vereine, die sich um Kinder- und Jugendinteressen kümmern. So wollen wir z.B. den Stadtjugendring stärken. Oder unterstützen Einrichtungen, die mit jungen Menschen Kulturarbeit machen, wie z.B. Kubus. Auch die Schulsozialarbeit wollen wir ausbauen. Ein wichtiges Thema für junge Menschen ist die Frage nach der sexuellen Identität – da steigt der Beratungsbedarf an. Deshalb stärken wir das Lesbisch und schwule Schulprojekt FLUSS. Deren Beratungs- und Aufklärungsarbeit an Schulen hat massiv zugenommen, daher wollen wir den Zuschuss erhöhen. Außerdem sind wir der Meinung, dass Freiburg ein eigenes Jugendzentrum für Queere Jugendliche benötigt. Dazu wollen wir ein Konzept erarbeiten lassen. Warum denn ein Extra-Jugendzentrum und nicht angedockt bei den normalen Jugendzentren? Man muss das Rad in Freiburg nicht immer neu erfinden. Aus anderen Städten wissen wir, dass ein solches Zentrum schon Sinn macht. Gerade queere Jugendliche brauchen einen Safe Space, wo sie nicht Gefahr laufen, den Leuten, die sie vielleicht in der Schule mobben, über den Weg zu laufen. Das heißt aber nicht, dass nicht zugleich an allen Jugendzentren das Thema gut verankert sein muss. Wir sind sehr gespannt, auf welchen Weg sich Freiburg bei einer Konzeption für das Thema Jugendarbeit mit queeren Jugendlichen macht.
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