Grüner Salon: Über den Wipfeln ist ruh!

Bestattungskultur im Wandel – braucht Freiburg einen Ruhewald?

Diese Frage diskutierten Birgit Aurelia Janetzky, Theologin und Trauerrednerin, Prof. Dr. theol. Reiner Marquard, Universität Freiburg, ehemaliger Rektor der Ev. Hochschule Freiburg und Dr. Corinna Zimber, 1. Vorsitzende Gesellschaft der Freunde und Förderer des Alten Friedhofs in Freiburg e.V. gemeinsam mit den Grünen Stadträt*innen Maria Hehn und Tim Simms.

Anlass war eine Anfrage der grünen Fraktion an die Stadtverwaltung, die negativ beantwortet wurde. Die Diskussion steht außerdem im globalen Kontext einer sich wandelnden Bestattungskultur insgesamt. Trends wie Individualisierung aber auch die zunehmende Mobilität, die die moderne Arbeitswelt verlangen, machen eine langfristige Gräberpflege, wie sie früher üblich war zunehmend zur Herausforderung. Hier muss die Gesellschaft Lösungen finden.

Maria Hehn nahm dazu wie folgt Stellung: „Es ist Aufgabe der Politik Wahlfreiheit zu ermöglichen. Das Interesse in der Bevölkerung an Bestattungen im Wald ist enorm und wenn wir dem nicht nachkommen, kaufen sich die Menschen Plätze in anderen Ruhewäldern der Region“.

Prof. Marquard machte auch noch eine weitere Entwicklung mitverantwortlich: die zunehmende Entkopplung von Leben und Tod. In früheren Zeiten war der Umgang mit Tod und Bestattung selbstverständlicher Teil des öffentlichen Lebens. Diese Entwicklung wird und wurde auch befördert durch den Bedeutungsverlust der Kirchen.

Das sich die Bestattungskultur im Wandel befindet, konnte auch Frau Zimber, anhand des Beispiels des alten Friedhofs in Herdern deutlich machen. Die Gräber dort sind echte Kulturdenkmäler mit künstlerischem Anspruch, weshalb sich der Förderverein auch vehement für deren Erhaltung einsetzt.

Birgit Janetzky, Theologin und Trauerrednerin, ergänzte außerdem auch den Kostenfaktor und bestätigte die Kirchenferne vieler ihrer Kund*innen, die ebenso den Trend zu Urnenbestattungen sowohl in Ruhewäldern als auch auf Urnenfeldern oder Grabeskirchen verstärken.

Die Badische Zeitung berichtete ebenfalls: Hier