Pressemitteilung

Eröffnung des Drogenkonsumraumes in Freiburg 

Am Donnerstag, den 22. Februar 2024 wird in Freiburg der Drogenkonsumraum im Kontaktladen in der Rosastraße eröffnet. Die Grüne Fraktion im Gemeinderat fordert seit Jahren einen Drogenkonsumraum. „Ein Konsumraum verhindert Drogentodesfälle durch Überdosierung. Die Evaluation in Karlsruhe hat dies eindrücklich bewiesen: dort kam es allein im ersten Jahr zu fünf Wiederbelebungen. Hiervon waren alle fünf erfolgreich“, so Stadtrat Hannes Wagner. 2019 hat die Drogenhilfe Freiburg ein umfassendes Konzept für einen Drogenkonsumraum vorgelegt, 2023 stimmte der Freiburger Gemeinderat einstimmig für die Einrichtung.

Eine Landesverordnung hatte erstmalig 2019 die Einrichtung von Drogenkonsumräumen ermöglicht, dies aber auf Städte mit über 300.000 Einwohner beschränkt. Diese Beschränkung wurde aufgrund der positiven Erfahrungen aus Karlsruhe im Jahr 2022 aufgehoben. „Es freut mich, dass das grün geführte Sozialministerium die rechtlichen Rahmenbedingungen hierfür geschaffen hat. Die Einrichtung des Drogenkonsumraumes ist ein wichtiger Schritt, um die Drogenhilfe vor Ort zu stärken und Betroffene zu unterstützen. Der nächste Schritt sollte ebenso ein Drug-Checking beinhalten, um Gefahrenpotentiale, die z.B. durch gepanschte Stoffe entstehen,  zu verhindern“, so Daniela Evers, Freiburger Landtagsabgeordnete.

Die Überwachung der Konsumvorgänge durch ausgebildetes Personal ermöglicht eine sofortige Erste Hilfe bei Notfällen. Durch die hygienischen Konsumbedingungen wird zudem das Risiko von Folgeinfektionen oder Folgeerkrankungen für die Nutzer*innen drastisch reduziert und damit auch einer sozialen Verelendung vorgebeugt.  

Dieses Prinzip nennt sich „Harm Reduction“ – auf Deutsch Schadensminderung. „So lässt sich Drogenkonsum zwar nicht verhindern, aber die gesundheitlichen Risiken werden minimiert“ erläutert Norbert Knopf, der in der Grünen Landtagsfraktion für die Drogen- und Suchtpolitik zuständig ist. „Gut, dass es jetzt los geht“, bekräftigt die Freiburger Landtagsabgeordnete Nadyne Saint-Cast. „Denn auch der öffentliche Raum kann durch einen Drogenkonsumraum entlastet werden. Das zeigen die Erfahrungen aus anderen Städten,“ so Saint-Cast.