Anfrage

Nachgefragt: Trinkbrunnen-Ausbau in Freiburg

Anfrage nach § 24 GemO

Trinkbrunnen-Ausbau in Freiburg

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

sehr geehrte Damen und Herren,

im Zuge des Jugendbeteiligungsformates „8er-Rat“, wurde als ein wichtiges Thema für die Jugendlichen der weitere Ausbau der Trinkwasserbrunnen-Infrastruktur in Freiburg genannt.

Als Anpassung an die zunehmende Hitze durch den Klimawandel äußerten sie den Wunsch, mehr kostenlose und öffentlich zugängliche Trinkbrunnen für alle Menschen in Freiburg zu bekommen. Insbesondere an Sportplätzen, Freizeitorten, in Parks, in den Stadtteilzentren und an Spielplätzen sehen sie einen Bedarf an neuen Trinkbrunnen, zur Abkühlung und für die eigene Gesundheit.

Die unterzeichnenden Fraktionen unterstützen die Initiative der Jugendlichen und auch wir sehen den Ausbau der Trinkwasserbrunnen in Freiburg als einen wichtigen Baustein in der notwendigen Klimaanpassung und in der Gesundheitsvorsorge.

Als gutes Beispiel in der Umsetzung ist hier beispielhaft die Stadt Wien zu nennen: Sie fördert mit rund 1600 Trinkwasserbrunnen stadtweit den freien Zugang zu frischem Trinkwasser im öffentlichen Raum. Diese sind breit im Stadtgebiet verteilt und werden rege genutzt. An vielen Stellen wurden hier u.a. vorhandene Hydranten in Trinkwasserstellen umgewandelt, die auch weiterhin als Hydranten nutzbar bleiben.

Mit den im Doppelhaushalt eingestellten Geldern für Klimaanpassung könnte auch Freiburg ein breiteres Netz sowie einen schnelleren Ausbau der Trinkwasserbrunnen-Infrastruktur forcieren.

Vor diesem Hintergrund möchten wir die folgenden Fragen stellen:

1. In Wien gibt es spezielle Trinkbrunnen mit Sprüh- bzw. Nebelelementen zur Abkühlung. Prüft auch die Stadt Freiburg den Einsatz solcher Modelle? Wie ist die Einschätzung der Verwaltung dazu?

2. Welche durchschnittlichen Kosten entstehen für solche Brunnen mit Sprühelementen im Vergleich zu regulären Trinkbrunnen? Welche Kosten werden in etwa grundsätzlich angesetzt für einen Trinkbrunnen?

3. Ist auch in Freiburg denkbar vorhanden Hydranten (überirdisch oder unterirdisch) in kombinierte Trinkwasserstellen umzurüsten – siehe Bild

4. Traditionell befinden sich die meisten Trinkbrunnen in der Innenstadt und in den Ortschaften. Gibt es eine Strategie oder eine Planung, die die Einrichtung von Trinkbrunnen in allen Stadtteilzentren, an Hitze-Hotspots und insbesondere in den Großsiedlungsstadtteilen vorsieht? Welcher Zeitraum ist hier ggf. vorgesehen und welche Haushaltsmittel sind dafür unter welchem Titel eingestellt?

5. Welche personellen Ressourcen sind derzeit vorhanden und welche wären für einen beschleunigten Ausbau und den Betrieb von beispielsweise doppelt so vielen Trinkbrunnen in Freiburg erforderlich?

6. Von Jugendlichen wurde der Wunsch nach unterschiedlichen Arten von Trinkbrunnen geäußert. Dazu gehörten insbesondere Modelle, die ohne eigenes Gefäß oder Flasche nutzbar sind, Brunnen mit verschiedenen Höhen (z. B. für Kinder, Menschen, die einen Rollstuhl nutzen, oder auch unten für Hunde). Wie bewertet die Verwaltung diese Vorschläge?

7. Welche Fördermöglichkeiten bestehen für den Ausbau und Betrieb öffentlicher Trinkbrunnen?

8. Im Falle eines Stromausfalls/Katastrophenfalls kann die Wasserversorgung in Privathaushalten eingeschränkt sein. Inwiefern kann die öffentliche Trinkwasserversorgung hier überbrückend Abhilfe schaffen? So sind z.B. in der Schweiz viele öffentliche Trinkbrunnen schnell umrüstbar zu öffentlichen Wasserstellen des Zivilschutzes. Gibt es in Freiburg dazu auch eine Infrastruktur und entsprechende Vorrichtungen bei Feuerwehr und THW?

Mit bestem Dank für die Beantwortung der Fragen, die unterzeichnenden Stadträt:innen und Fraktionen

Gregor Mohlberg, Co-Fraktionsvorsitzender Eine Stadt für alle

Felix Efosa, Stadtrat Eine Stadt für alle

Sophia Kilian, Stadträtin Bündnis90/Die Grünen

Katharina Mohrmann, Stadträtin Bündnis90/Die Grünen

Dr. Wolf-Dieter Winkler, Stadtrat FL

Sascha Fiek, Fraktionsvorsitzender FDP-BFF

Uwe Stasch, Stadtrat FDP-BFF

Julia Söhne, Fraktionsvorsitzende SPD-JF

Viviane Sigg, Stadträtin SPD-JF

Felicia Fehlberg, Fraktionsvorsitzende FR4U

Sophie Kessl, Stadträtin FR4U

Markus Schillberg, Stadtrat Kultur/Inklusion