Gibt es keine Alternativen zu Dietenbach? Allein die Innenentwicklung und die wenig verbliebenen Wohnbauflächen aus dem alten Flächennutzungsplan oder die möglichen neuen Potenziale aus dem neuen Perspektivplan werden die Wohnungsnot nicht lösen. Durch Aufstockungen und Dachausbau entstehen zwar kontinuierlich neue Wohnungen. Hier wird jedoch meist hochpreisiger Wohnraum realisiert, da Eigentümer*innen wegen des bereits bestehenden Baurechts nicht zu sozialen Mietwohnungsbau verpflichtet werden können. Eine Verdichtung der gewachsenen Stadtteile hat auch Konsequenzen für die dortige Infrastruktur. Neuen Bewohner*innen stehen eventuell keine freien Plätze in bereits überfüllten Kindertagesstätten oder Schulen zur Verfügung, vorhandene Freiräume kommen unter Druck und der Verkehr nimmt zu. Die gesamte Gemarkungsfläche der Stadt wurde frühzeitig auf ihre Eignung für einen neuen eigenständigen Stadtteil mit 5.000 Wohnungen untersucht. Welche Problemschwerpunkte dabei andernorts bestanden kann hier nachgelesen werden. Dietenbach blieb als einzige realisierbare Option übrig. Es ist richtig, dass jedes neue Wohngebiet eine weitere Flächenversiegelung bedeutet. Das schmerzt zu Recht die Umweltgruppen – und auch die grüne Seele. Wohnungsneubau muss deshalb nachhaltig realisiert werden. Urbanes, kompaktes Bauen ist deutlich ökologischer, wie zusätzliche Bauflächen im Umland auszuweisen, wo der Flächenverbrauch pro Kopf zwei bis viermal höher wäre. Das liegt zum einen an der niedrigeren und weniger dichten Bauweise der Gebäude und zum anderen auch an vergleichsweise größeren Verkehrsflächenbedarf. Die Zahl der bereits über 60.000 täglichen Einpendler nach Freiburg würde weiter zunehmen, vor allem mit dem Auto.