Warum braucht es einen neuen Stadtteil?

Die Prognosen des Empirica Instituts sprechen eine klare Sprache: Freiburg benötigt bis zum Jahre 2030 perspektivisch knapp 15.000 neue Wohnungen- Freiburg wächst. Die Geburtenrate steigt, die Hochschulen sind attraktiv und Freiburg bietet Arbeitsplätze bei vielen innovativen Unternehmen.

Faktisch nimmt die Freiburger Bevölkerung aber aktuell kaum stärker zu, wie auch in den letzten Jahrzehnten. Das Bevölkerungswachstum liegt jährlich schwankend bei plus/minus 2000 Personen pro Jahr. Der Wohnungsmangel ist also nicht das Ergebnis einer besonders hohen Zuwanderung, sondern schlicht eines zu geringen Wohnungsbaus der letzten Jahre.

Für immer mehr Menschen stehen keine bezahlbaren Wohnungen zur Verfügung. Es braucht deshalb Wohnungen für alle Gesellschaftsschichten: Für Erzieher*innen, für Pfleger*innen, für Handwerker*innen, Angestellte im Handel, Lehrer*innen, Wissenschaftler*innen, IT-Fachkräfte und Verwaltungsangestellte. Doch betrachtet man den aktuellen Wohnungsmarkt in Freiburg, dann wird schnell deutlich, dass nicht alle auf dem Wohnungsmarkt die gleichen Chancen haben. Auf jedes Wohnungsangebot gehen dutzende Bewerbungen ein. Akademische Doppelverdiener, möglichst ohne Kind, und wohlhabende Senior*innen haben hier die besten Chancen. Am anderen Ende der Skala werden Familien mit Kindern, Geflüchtete, Migrant*innen, Alleinerziehende und generell alle Gering- und Normalverdienenden auf dem Wohnungsmarkt immer chancenloser.

Manche stellen die Wohnungsnachfrageprognose von Empirica generell in Frage. Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen jedoch, dass die Prognosen sehr nah an der tatsächlichen Entwicklung liegen.

Die Grüne Fraktion ist überzeugt, dass nur mit einem neuen Stadtteil Dietenbach eine Entspannung für die Wohnungssuchenden in Freiburg erreicht werden kann.