Hannes Wagner

Sprecher für Soziales & Gesundheit

Soziale Gerechtigkeit

Zu oft wird über und nicht mit Betroffenen geredet. Als Sohn einer alleinerziehenden Mutter weiß ich, was es bedeutet, auf Sozialleistungen angewiesen zu sein und kenne die Lücken im Unterstützungssystem. Ich setzte mich dafür ein, dass wir im Rahmen des Haushalts und unserer Kommunalen Möglichkeiten Lösungen finden, die den Menschen wirklich helfen. Dabei ist es mir vor allem wichtig die Lücken zu füllen, die Land und Bund uns lassen.

Der auf unsere Initiative neu aufgestellte Freiburg-Pass ist dafür beispielhaft. Empfänger*innen können beispielweise für 3€ ins Schwimmbad und Theater oder kostenlos ins Museum. Ich setzte mich dafür ein, dass in Zukunft auch Bezieher*innen von BAföG und Berufsausbildungshilfe, sowie Freiwilligendienstleistende einen Freiburg-Pass erhalten können.

Um den Pass zu einem zentralen Instrument der Teilhabe zu machen, will ich ihn – wo immer möglich – als Nachweis der Bezugsberechtigung einführen. Das könnte beispielweise beim Sozialticket oder dem kostenlosen Zugang zu Verhütungsmitteln der Fall sein. Denn schon jetzt gibt es viele kommunale Sozialleistungen, die durch mangelnde Bekanntheit und nötige Einzelanträge aber oft nur wenig genutzt werden. Das möchte ich ändern.

Obdach ist Menschenrecht

Damit alle in Freiburg teilhaben können, braucht es genug bezahlbaren Wohnraum und eine stark aufgestellte Wohnungslosenhilfe für diejenigen, die wohnungslos sind. Der größte Flaschenhals ist dabei schon seit vielen Jahren ein Mangel an Kleinstwohnungen. Ich setze mich daher dafür ein, dass diese rasch geschaffen werden. Den Ansatz des Housing First will ich in Freiburg stärken. Dabei erhalten Betroffene direkt eine Wohnung, wodurch ihnen ein langer Aufenthalt in Obdachlosenunterkünften erspart bleibt.

Gesundheit

Das Gesundheitswesen und seine Probleme kenne ich als Rettungssanitäter und durch mein Medizinstudium hautnah. Viele Menschen fallen durch das Raster unseres Gesundheitssystems. Das will ich ändern.

Seit 2024 gibt es auf unseren Antrag einen Drogenkonsumraum in Freiburg, der die gesundheitlichen Folgen für Abhängige reduziert. Mit unserer Initiative Freiburg zur Cannabismodellkommune zu machen, gehen wir einen weiteren Schritt hin zu einer modernen Drogenpolitik. Für mich steht dabei immer Prävention – und nicht die Kriminalisierung von Konsumierenden – an erster Stelle.

In den nächsten Jahren wird es vor allem auf den Ausbau der gesundheitlichen Versorgung in den Stadtteilen und Ortschaften ankommen. Land und Bund geben uns mit Gesundheitslotsen und -kiosken neue Instrumente für eine bessere medizinische Versorgung in den Quartieren an die Hand, die ich vor Ort umsetzen will. Durch niederschwellige Beratung soll dabei der Zugang zur Gesundheitsversorgung, vor allem in bisher unterversorgten Quartieren, verbessert werden.

Erste Hilfe rettet Leben. Leider ist die Laienreanimationsquote in Deutschland im europäischen Vergleich immer noch unterdurchschnittlich. Bei einem Herzstillstand findet also vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes zu oft keine Reanimation statt. Für das Überleben sind allerdings gerade diese ersten Minuten entscheidend. Daher braucht es mehr Erste-Hilfe-Kurse und die Installation von weiteren jederzeit zugänglichen Defibrillatoren.

Mobilität

Die Fuß- und Radoffensive haben wir in den letzten 5 Jahren gemeinsam mit vielen Initiativen und Bürger*innen vorangebracht. Mit dem Klimamobilitätsplan liegen die notwendigen Maßnahmen der nächsten Jahre auf dem Tisch. Ich setze mich dafür ein, dass wir diese selbst gesteckten Ziele tatsächlich erreichen. Dafür braucht es unter anderem den schnellen Ausbau der Fahrradinfrastruktur in Freiburg zu einem hochwertigen Radnetz und den zügigen Bau von Radschnellwegen ins Umland. Um das Pendeln mit dem ÖPNV attraktiver zu machen, setzte ich mich für Schnellbusse ins Umland und ein Fahrradparkhaus am Hauptbahnhof ein.

Erfolgreich werden wir dabei nur sein, wenn wir im Dialog überzeugen. Ich selbst bin für Verkehrsversuche unter anderem am Schlossbergring, in der Rempartstraße und in Haslach immer wieder vor Ort und habe mit Befürworter*innen sowie Kritiker*innen gesprochen. Diesen dialogorientierten Weg will ich fortsetzen, denn mit Anwohnerparken, Klimamobilitätsplan, steigenden Kosten bei der VAG und dem Mobilitätspass gibt es noch viel zu tun.

Jugendbeteiligung

Als jüngstes Mitglied im Gemeinderat versuche ich bei allen Entscheidungen immer die Anliegen meiner Generation miteinzubeziehen. Ob bei konsequentem Klimaschutz oder einer lebendigen Nachtkultur.

Im letzten Doppelhaushalt habe ich mich erfolgreich für einen Umsetzungstopf in Höhe von 25.000€ pro Jahr eingesetzt, der für kleinere Maßnahmen aus Jugendbeteiligungsprojekten vorgesehen ist. Das kann ein Korb für einen Basketballplatz sein oder eine bessere Ausstattung von einem Schulhof und anderen Plätzen.

Biographisches

Ich bin in Freiburg geboren und habe nach dem Abi ein FSJ beim Roten Kreuz im Krankentransport gemacht. Seit 2018 studiere ich in Freiburg Medizin. Ende 2023 habe ich im Rechtsmedizinischen Institut mit meiner Doktorarbeit zum Thema K.O.-Mittel begonnen.

In meiner Freizeit bin ich oft mit Freund*innen in den Bergen: zum Klettern, Wandern, Bergsteigen oder für Skitouren. Besonders gerne bei meinen Verwandten im Zillertal.