Wohnungsbau in Freiburg: Holzbau-Wohnmodule

Wohnheime in Holzmodulbauweise an der Merzhauser Straße. (Foto: Timothy Simms)

Anfrage von B90/Grüne vom 02.02.2016

Wohnungsbau in Freiburg
Teilaspekt: vorgefertigte energieeffiziente und wohnflächenoptimierte Holzbau-Wohnmodule
hier: Fraktionsanfrage nach § 24 Abs. 4 GemO außerhalb von Sitzungen

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister und FSB-Aufsichtsratsvorsitzender,

auch in Freiburg besteht derzeit und absehbar auch in den kommenden Jahren ein großer Bedarf an neuen erschwinglichen Wohnungen für alle Bevölkerungsgruppen.

Neben den hierfür erforderlichen Bauflächen sind vor allem flächensparende und flexible Wohnformen, eine preisgünstige und zügige Realisierung bei gleichzeitig qualitätsvollen Baustandards, eine gemischte Belegung sowie eine dezentrale Verteilung die maßgeblichen Stichworte der aktuellen Diskussion.

Angesichts dieses Sachverhalts erscheint ein dieser Tage dem Gemeinderat zugegangenes Schreiben des Freiburger Solararchitekten Rolf Disch/Solarsiedlung GmbH von großem Interesse, der unter der Bezeichnung „Das Plusenergiehaus-Wohnmodul“ ein Angebot zur Schaffung neuen Wohnraums entwickelt hat, das die genannten Kriterien weitestgehend zu berücksichtigen scheint.

Laut Disch sind die entsprechenden Wohnmodule aus Massivholz vorgefertigt, schnell lieferbar und frei kombinierbar zu Wohnhäusern und Hausgruppen sowie im Inneren flexibel anpassbar – beispielsweise auch als Zwischennutzung, z.B. für die Wohnversorgung von Flüchtlingen.

Nähere Informationen zu diesem Angebot können unter dem Stichwort „Das Wohnmodul“ unter www.plusenergiehaus.de abgerufen werden.

Vor dem geschilderten Hintergrund bitten wir die Verwaltung um die Beantwortung nachfolgender Fragen:

  1. Wie beurteilt die Verwaltung „Das Plusenergiehaus-Wohnmodul“ der Solarsiedlung GmbH/Rolf Disch und sieht sie darin eine Option, die Stadtverwaltung und Gemeinderat nach entsprechender Prüfung weiter verfolgen sollte?
  2. In welchem quantitativen Umfang und für welche konkreten Flächen und Wohnungsbedarfe wäre nach Auffassung der Verwaltung die Umsetzung dieser Option denkbar?
  3. Ist die Verwaltung bereit, sich mit der Solarsiedlung/Rolf Disch zwecks Abklärung weiterer Details und ggfs. auftretenden Fragen bzgl. dieses Angebotes kurzfristig in Verbindung zu setzen?
  4. Ist die Verwaltung bereit, über die Ergebnisse dieser Gespräche zeitnah im gemeinderätlichen Bauausschuss sowie im Bauausschuss des Aufsichtsrates der Freiburger Stadtbau GmbH zu berichten und die weitere Vorgehensweise zu beraten?
  5. Welche anderweitigen vergleichbaren Angebote/Optionen liegen der Stadt Freiburg bzw. der FSB GmbH bislang vor und welche Strategie wird jeweils in diesem Wohnungsbau-Teilsegment verfolgt?

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, wir sind uns sicherlich darin einig, dass wir alle erfolgversprechenden Optionen zur zügigen Schaffung eines der Nachfragesituation angemessenen Wohnraumangebotes in Freiburg sorgfältig prüfen und bei Eignung auch entschlossen umsetzen sollten.

Das übermittelte Angebot der Solarsiedlung/Herrn Rolf Disch ist dabei nach unserer vorläufigen Einschätzung sicherlich ein sehr interessanter Beitrag zur teilweisen Lösung des Wohnraummangels, der einer konstruktiven Prüfung durch Stadtverwaltung, FSB und Gemeinderat wert sein sollte.

Mit freundlichen Grüßen

Für die Fraktion B‘90/DIE GRÜNEN

gez. Gerhard Frey
stv. Fraktionsvorsitzender

Eckart Friebis
Stadtrat
Fraktionsgeschäftsführer