„Staudinger Gesamtschule – die eierlegende Wollmilchsau nimmt Gestalt an“

Der Neubau der Staudinger Gesamtschule wurde in der gestrigen Sitzung beschlossen, in ihrer Rede lobt Birgit Woelki noch einmal das Wettbewerbsergebnis, dass sowohl die hohen Ansprüche an die räumliche Ausstattung als auch an das geforderte Energiekonzept erfüllt. Ebenso ist der Bereich der Inklusion gut gelöst. Wir wünschen allen Beteiligten gute Nerven und einen raschen Baufortschritt!

Rede von Stadträtin Birgit Woelki zu Tagesordnungspunkt 14 der Sitzung am 23.10.18: Staudinger Gesamtschule mit Kinder- und Jugendtreff Haslach und Stadtteilbibliothek Haslach, hier: Baubeschluss

Herr Oberbürgermeister,
Herr Baubürgermeister,
meine Damen und Herren,

Stadträtin Brigit Woelki (Bild: Britt Schilling)

die „eierlegende Wollmilchsau“ – so Julia Littmann zum Wettbewerbsergebnis in der BZ vom 1. Juli 2016 – nimmt nun langsam Form an. Wir beschließen heute den Neubau der Staudinger Gesamtschule und damit das größte Investitionsvorhaben der Stadt Freiburg mit prognostizierten Gesamtbaukosten in Höhe von 110 Millionen Euro (Baukostensteigerungen und Risikozuschlag für die Bauzeit von neun Jahren eingerechnet). 

„Eierlegende Wollmilchsau“ deshalb, weil vier Einrichtungen unter einen Hut bzw. ein Dach gebracht werden mussten: eine große Gesamtschule, der Haslacher Jugendtreff, die Stadtteilbibliothek und eine neue, sechsgruppige Kindertagesstätte. 

Der Siegerentwurf vom Architekturbüro Sacker hatte diese Aufgabe perfekt gelöst: Die Staudinger Gesamtschule konzipiert als „Haus im Park“, kompakt und robust, ohne wuchtig zu sein – denn es erschließt sich immer nur der jeweilige Teil, nie steht ein großes Ganzes vor einem. 

Das Konzept der Jahrgangshäuser findet sich in der Gliederung des Gebäudes wieder: Hier wird der Raum tatsächlich zum dritten Pädagogen.

Das hart umkämpfte Werkspielhaus kann am Ort verbleiben. Allerdings muss das Werkstattgebäude durch einen Neubau ersetzt werden. Die Schulgemeinschaft ist damit einverstanden. 

Besonders wichtig ist uns Grünen natürlich das Klimaschutz- und Energiekonzept des Neubaus. Hier war die Staudinger-Gesamtschule schon immer wegweisend. Ich erinnere nur an ECO-Watt, ein beispielhaftes Projekt zur Energieeffizienz in der Schule. Vor 19 Jahren wurde das erste über Bürger-Contracting finanzierte Einsparkraftwerk in der Bundesrepublik an der Staudinger Gesamtschule gestartet. Es war ein Gewinn für alle: für die Umwelt, für die Schule, für die Schülerinnen und Schüler – und auch für die Stadt!

Der geplante Passivhaus-Plus-Standard beim Neubau betrachtet den gesamten Energiebedarf des Gebäudes. So wird zum Beispiel der Wärmebedarf im Vergleich zum Altbau um rd. 85% zurückgehen. Die Energiekosten werden sich um 160.000 € pro Jahr durch die Erträge der neuen PV-Anlage verringern, und die Einsparungen werden sich auf über 200.000 € erhöhen. Damit wird der Neubau das energetisch fortschrittlichste und zukunftsweisendste Schulgebäude der Stadt.

Auch der Bereich der Inklusion wird mit barrierefreien Zugängen, Aufzügen, Rückzugsräumen, induktiven Höranlagen und einem Blindenleitsystem vorbildlich berücksichtigt.

Nicht ohne Belastungen wird die „Operation am offenen Herzen“ vonstattengehen, d.h. Abriss und Neubau, während der reguläre Schulbetrieb weiter läuft. Dies ist eine Mammutaufgabe und kann daher nur in verschiedenen Bauabschnitten erfolgen. 

Wir wünschen der Schule hier viel Durchhaltevermögen und dem gesamten Projekt ein gutes Gelingen!

Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit.