Musiker*innenhaus: Gute Idee für Freiburg!

Anke Wiedemann (Grüne)

Die Musiker*innen-Initiative multicore setzt sich seit Jahren für Verbesserungen der Infrastruktur für Bands in Freiburg ein. Es fehlt z.B. an Proberäumen. 2018 Konzept für ein Musikerhaus vorgelegt. Grund für die Grüne Stadratsfraktion, sich mit der Idee in einem Grünen Salon auseinanderzusetzen.

Das Konzept der Musikzentrale in Nürnberg stellte Sebastian Wild, Geschäftsführer der Musikzentrale, vor. Die Musikzentrale Nürnberg wurde 1984 als Verein gegründet und betreibt mittlerweile vier Proberaumhäuser mit insgesamt 93 Proberäumen. 2006/7 konnte eine Geschäftsstelle bezogen werden, zu der auch ein Liveclub, eine Musiker*innenwohnung, Proberäume und ein Tonstudio gehört. Auch weitere Dienstleistungen für Musiker bietet die Musikzentrale, so wird z.B. ein Bandbus vermietet. Die Musikzentrale Nürnberg finanziert sich zu Dreiviertel durch Eigenmittel, nur ein Viertel des Budgets trägt die öffentliche Hand durch einen Zuschuss von rund 130000 Euro bei. Sebastian Wild unterstrich, dass das gut angelegtes Geld ist: Nicht nur aus kulturpolitischen Gründen, sondern weil davon auch wichtige Impulse für die Kultur-&Kreativwirtschaft ausgehen. So zieht eine lebendige Bandszene auch Aufträge für Grafiker, Filmszene usw. nach sich.

Deborah Ewert vom multicore-Vorstand berichtete von der schwierigen Situation für Bands in Freiburg. So sei es kaum möglich Probemöglichkeiten zu finden. Multicore hat deshalb ein Konzept für ein Musiker*innenhaus erarbeitet. Die Musikzentrale in Nürnberg sei ein tolles Beispiel, auch für das Freiburger Projekt sei ein Studio und ein Club mitgeplant. Deborah Ewert unterstrich, dass es um ein Gesamtkonzept gehe. Denn ein Musikerhaus würde Synergien schaffen und der Szene einen wichtigen Ort geben.

Lena Fischer von der Grünen Jugend machte deutlich, dass es in Freiburg – einer der Städte mit dem niedrigsten Altersdurchschnitt – an Angeboten für junge Menschen fehle. In den letzten Jahren sind wichtige Veranstaltungsorte weggebrochen, nun brauche man neue Orte wie z.B. ein Musiker*innenhaus. Die Sprecherin der Grünen Jugend Freiburg regte auch an, wie in anderen Orten einen Nachtbürgermeister als Ansprechpartner fürs Nachtleben einzuführen.

Tilo Buchholz (Popsupport Freiburg) war Gründungsmitglied von multicore. Multicore hatte sich vor 20 Jahren wegen des Wegfalls von Proberäumen für über 50 Bands im Güterbahngelände gegründet. Die Proberaumnot sei immer noch groß, über 60 Bands stehen alleine auf der Warteliste für die wenigen Räume, die von Stadt finanziert sind. Ein Musiker*innenhaus unterstützt Tilo Buchholz.

„Die Musikzentrale Nürnberg zeigt: Ein Musiker*innenhaus ist für die Entwicklung von Bandszene und populärer Musik eine Supersache. Mehr Livemusik, eine lebendige Bandszene, Kultur- und Kreativszene. Wir Grüne werden uns dafür einsetzen, dass Freiburg ein Musiker*innenhaus bekommt.“, so die Grüne Stadträtin Anke Wiedemann, die die Veranstaltung mit Stadtrat Timothy Simms moderierte. Der erinnerte daran, dass die Grünen Salons in der Vergangenheit wichtige Anstösse gaben. „Es war bei einem Grünen Salon zur Zwischennutzung, als der Vermieter der Hildastr. Und das Kulturaggregat zum ersten Mal zusammenkamen. Da ist ein Juwel der Freiburger Kulturlandschaft darausgeworden. Ich hoffe, dass der Grüne Salon auch für das Musiker*innenhaus einen guten Anschub gibt.“, so Simms.