Rede „Frauen- und Mädchenfußball gezielt fördern“ 10. Dezember 202410. Dezember 2024 Rede von Stadträtin Katharina Mohrmann zu TOP 13 der Gemeinderatssitzung vom 10.12.2024: „UEFA Women´s EURO 2029 – Teilnahmeerklärung der Stadt Freiburg“ (G-24/211) Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Horn,Sehr geehrte Bürgermeister*innen,liebe Kolleg*innen,liebe Zuhörende, So oft es geht, mindestens einmal im Monat, findet man mich auf der Nordtribüne im Dreisamstadion, dort wo die 1. Mannschaft der SC-Frauen in der Bundesliga spielt. Ab und zu bin ich auch in anderen Städten, wie Köln, Bremen oder Zürich, und schaue dort leidenschaftlich dabei zu, wie der Frauen Fußball wächst. Wir wissen vermutlich alle – gerade die Fußballfans unter uns –, dass der Fußball einen enormen gesellschaftlichen Wert hat. Und ich schätze es sehr wert, dass ich Teil der Generation sein darf, die begleiten und beobachten kann, wie auch der Frauenfußball immer mehr an dieser gesellschaftlichen Bedeutung gewinnt. Stadträtin Katharina Mohrmann (Photo: Britt Schilling) Mein Neffe zum Beispiel, ist großer Manuel Neuer Fan, genauso feiert er aber auch Livia Peng, die Bremer Torhüterin oder Alex Popp, eine der besten Stürmerinnen der Welt. Es entsteht eine neue Selbstverständlichkeit gegenüber dem Frauenfußball. Er schafft Vorbilder und bewegt viele Menschen, auch mich persönlich. Gerade deswegen fielen mir die Abwägungen und die Entscheidung zu dieser Abstimmung heute nicht leicht. Wenn wir darüber reden, ob wir in Freiburg Spiele der UEFA Women’s Euro 2029 austragen möchten, müssen wir alle Seiten gut abwägen und das haben wir getan – auch wenn wir dafür gerne mehr Zeit gehabt hätten: Dass eine Austragung von EM-Spielen viel Sichtbarkeit für den vorbildlichen Frauenfußball bei uns in der Stadt bringen würde, ist offensichtlich und wäre ein Gewinn. Auch wir als Stadt könnten uns dabei gut präsentieren und Freiburg als Sport- und Event-Stadt in der Öffentlichkeit stärken. Auf der anderen Seite stehen viele Unklarheiten und offene Fragen: Bei den Kosten wird von einem einstelligen Millionen Betrag ausgegangen, aber auch diese Range ist noch sehr groß. Wir können jetzt noch nicht absehen, wie hoch die Kosten dafür tatsächlich am Ende sind. Bei der aktuell angespannten Haushaltslage halten wir es für nachhaltiger, diese finanziellen Mittel gezielt in die Förderung und Infrastruktur des Frauensports zu investieren. Mit mehr Planungssicherheit. Mit einer Bewerbung und möglichen Austragung würden wir uns auch gegenüber der UEFA verpflichten. Die UEFA hätte viel Entscheidungshoheit bei der Gestaltung und auch bei rechtlichen Vorgaben. Für uns als Stadt gäbe es keine Ausstiegsmöglichkeit mehr, wenn wir feststellen, dass die Kosten doch so hoch sind, dass sie nicht mehr getragen werden können. Die UEFA dürfte auch bei Werbepartnern und Gestaltung der Fanfeste entscheiden. Dadurch würde sie finanziell enorm profitieren, während die Stadt viele Kosten tragen müsste und kaum Profit machen würde. Für uns stellt die UEFA keinen vertrauenswürdigen Vertragspartner dar und bei den aktuell noch unklaren rechtlichen Vorgaben, ist die Zusammenarbeit mit der UEFA für uns politisch nicht tragbar. Nach diesen Abwägungen haben wir uns dazu entschieden, einer Bewerbung für die EM 2029 nicht zuzustimmen und diese abzulehnen. Was für uns ganz klar ist: Wir stellen uns an die Seite des Frauenfußballs und auch des Frauensports allgemein. Eine Entscheidung gegen eine EM-Bewerbung ist keine gegen den Frauensport, im Gegenteil; wir verstehen das als Chance. Ich habe eben davon gesprochen, dass wir die finanziellen Mittel, die ja offensichtlich vorhanden sind, nachhaltiger und gezielter in die Sportinfrastruktur investieren sollten. In Freiburg wird häufig von kaputten Hallen und Plätzen, die schwer bespielbar sind, berichtet. Auch das Angebot für Kinder und Jugendliche in Sportvereinen ist teilweise sehr begrenzt. Wenn Mädchen durch das Wachsen des Frauenfußballs das Gefühl vermittelt wird, dass auch sie in einer noch männerdominierten Sportart erfolgreich werden können, müssen sie dann auch die Möglichkeit haben in einem Verein diese Sportart auszuprobieren. Deswegen möchten wir Grüne bis 2029 gezielt den Frauen- und Mädchensport in Freiburg fördern und durch finanzielle Investitionen die Infrastruktur von Vereinen nachhaltig verbessern. So, dass gute und optimale Bedingungen flächendeckend geschaffen werden können, sowohl im Breiten- als auch im Spitzensport. Dafür möchten wir alle demokratischen Fraktionen einladen, mit uns zusammenzuarbeiten und diesen Vorschlag zu konkretisieren. Die Sichtbarkeit des Frauensports kann auch unabhängig einer EM-Austragung gestärkt werden und das ist auch unser eigener Anspruch. Ich freue mich ganz persönlich, dass durch das Thema EM-Bewerbung ein Austausch und eine Diskussion über den Frauenfußball und die Stärkung des Frauensports entfacht wurde und freue mich auf die weitere Zusammenarbeit in diesem Thema. Vielen Dank.
Anfrage UEFA Women’s Euro 2029 in Freiburg? 4. Dezember 20245. Dezember 2024 Oberbürgermeister Martin Horn hat vergangene Woche das Interesse der Stadt Freiburg als möglicher Ausrichter für die UEFA Frauen EM 2029 erklärt. Voraussetzung dafür ist eine Zustimmung des Gemeinderats, über die nächste Woche in einer Sitzung des Gemeinderats abgestimmt werden soll. Die Grüne Fraktion hat unter anderem zu den finanziellen Auswirkungen und dem bisherigen Planungsprozess noch offene Fragen und stellt diese deswegen an die Stadtverwaltung.
Rede Gaskugel: „Geld ist knapp und wir müssen priorisieren“ 26. November 202426. November 2024 Rede von Stadtrat Timothy Simms zu TOP 12 der Gemeinderatssitzung vom 26.11.2024: „Gaskugel: Zuwendungsantrag im Rahmen des Förderprogramms “’Nationale Projekte des Städtebaus 2024′“ (G-24/201) Sehr geehrter Oberbürgermeister Horn,Liebe Kolleg*innen,Sehr geehrte Damen […]