Rede

„Ein wichtiger Schritt, um Kinder- und Jugendbeteiligung weiter zu stärken und auszubauen“

Rede zu TOP 10 der Gemeinderatssitzung am 03.06.2025: „Erprobung des Pilotprojektes „‚SpeakUp‘ Eure Stadt. Eure Themen. Eure Stimmen“ als weiteres Format der kommunalen Jugendbeteiligung“ (G-25/113)

Sehr geehrter Oberbürgermeister,

sehr geehrte Bürgermeister,

liebe Anwesende und Kolleg*innen,

als Kommune haben wir die Aufgabe, junge Menschen in unsere Entscheidungen mit einzubeziehen und sie zu beteiligen. Das ist nicht nur in Teilen der Gemeindeordnung verankert – es sollte auch eine Selbstverständlichkeit sein. Denn gerade die Jüngsten müssen die langfristigen Folgen unserer politischen Entscheidungen von heute tragen. 

Stadträtin Katharina Mohrmann (Photo: Britt Schilling)

Doch aus vielen Gesprächen mit Kindern und Jugendlichen weiß ich (und sicher haben auch viele von Ihnen und Euch ähnliche Erfahrungen gemacht), dass sich viele junge Menschen von der lokalen Politik nicht wirklich abgeholt fühlen, geschweige denn eine konkrete Idee davon haben, was hier so passiert.

Wenn man aber zuhört, zum Beispiel bei den bestehenden Jugendbeteiligungsprojekten hier in Freiburg, wird schnell deutlich: Junge Menschen haben viele Ideen, wie unsere Stadt lebenswerter gestaltet werden kann. Viele ihrer Bedürfnisse werden in unserem politischen Alltagsgeschäft übersehen oder kommen zu kurz. 

Wir sind überzeugt, dass diese Ideen und Gedanken viel mehr Aufmerksamkeit verdient haben und dass von vielen dieser Ideen die gesamte Stadtgesellschaft profitieren könnte.

Deshalb begrüßen wir die Vorlage der Verwaltung, das Pilotprojekt Speak Up zu starten. Es ist ein wichtiger Schritt, um Kinder- und Jugendbeteiligung in Freiburg weiter zu stärken.

Natürlich ist damit noch nichts garantiert: Wir müssen schauen, wie das Format angenommen wird und ob die Anliegen junger Menschen tatsächlich sichtbar werden.

Vor allem an Politik und Verwaltung und ihre Resonanz auf die Anliegen der Kinder und Jugendlichen gibt es zurecht hohe Erwartungen. Die Rückmeldungen an die Kinder und Jugendlichen und der Prozess dahinter müssen transparent sein. Für die Beteiligten muss nachvollziehbar werden, wie, wieso und wann welche Themen behandelt werden.  So kann Kommunalpolitik tatsächlich auch erlebbar werden und Selbstwirksamkeit geschaffen werden.

Außerdem liegt es uns sehr am Herzen, dass Beteiligungsformate geschaffen werden, die möglichst viele Kinder und Jugendliche erreichen, auch die, die durch solche Formate häufig nicht angesprochen werden und deren Perspektiven häufiger übersehen werden.

Für uns ist diese Vorlage nun eine wichtige Entwicklung in der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in Freiburg und es ist auch eine Möglichkeit, in einen intensiven Prozess zu gehen, Beteiligungsformate für junge Meschen in Freiburg zu stärken und auszubauen.

Und wenn ich ganz ehrlich bin, finde ich:

Wir sollten nicht mehr viel länger darüber reden, wie was wo funktionieren oder nicht funktionieren könnte. Wir sollten starten, testen und mit Kindern und Jugendlichen ins Gespräch kommen und dann schauen, was funktioniert, was funktioniert nicht, was muss verändert werden und was können wir damit erreichen. Ich freue mich drauf – vielen Dank.