Interview

Unsere Pläne für den Doppelhaushalt im Bildungsbereich 2025/26:  

Mit Petra Himmelspach-Haas und Passar Bamerni haben wir über die Vorschläge der GRÜNEN zum Thema Bildung im Doppelhaushalt gesprochen:

Stadträtin Petra Himmelspach-Haas (Photo: Britt Schilling)

Was sind eure Pläne im Bildungsbereich für den Doppelhaushalt 2025/26? 

Petra: Im Bildungsbereich haben wir viel vor: Für mehr Bildungsgerechtigkeit in Freiburg möchten wir das Bildungskonzept für Weingarten finanziell ausstatten und z.B. den Verein Nachbarschaftswerk e.V. unterstützen. Damit Migrant*innen möglichst schnell arbeiten können, wollen wir Geld für Sprachkurse bereitstellen. Außerdem werden wir unterschiedliche Bildungsangebote zum Thema Suchtprävention bezuschussen, um junge Menschen über die Gefahren von Drogenkonsum aufzuklären. Last but not least: Weil die Sommer immer heißer werden, setzen wir uns für die Verschattung von Schulhöfen ein. 

Stadtrat Passar Bamerni (Photo: Britt Schilling)

Wieso wollt ihr so viel Geld für Sprachkurse ausgeben? 

Passar: Mit dem Zuschuss für Sprachkurse werden wir vor allem Migrant*innen weiter unterstützen, die bereits ausreichende Sprachkenntnisse für den Alltag haben.  Damit sie auch eine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben, braucht es weiterführende Sprachkurse mit Ziel eines umfassenden formalen Sprachniveaus (B2). Damit können Migrant*innen direkt in den Beruf einsteigen oder auch eine Ausbildung beginnen. Die Sprachkurse sind also ein wichtiger Baustein, damit Migrant*innen ihr Leben in Freiburg selbst gestalten und finanzieren können. Mit dem geplanten Zuschuss reagieren wir auf die dramatischen Kürzungen von Seiten der Bundesebene, können den Wegfall der Sprachkurse aber nicht auffangen und wollen das auch gar nicht. Wir hoffen, dass das Thema der Sprachkursfinanzierung wieder aufgegriffen wird und haben deshalb die Mittel für 2026 mit einem Sperrvermerk versehen. 

Ihr wollt unterschiedliche Bildungsangebote für junge Menschen bezuschussen. Um welche Angebote geht es und wieso genau die? 

Petra: Wir finden es wichtig, unterschiedliche außerschulische Bildungsträger zu bezuschussen, weil sie oft die größte Expertise zu bestimmten Themen haben. Außerdem können sie junge Menschen durch ihre Formate anders erreichen als Lehrkräfte.  

Deshalb unterstützen wir zum Beispiel Fluss e.V. als Expert*innen im Themenbereich sexuelle und geschlechtliche Vielfalt. Um ein anderes wichtiges Thema aufzugreifen, wollen wir das Projekt „Experinauten” bezuschussen. Das Ziel ist hier Kinder und vor allem Mädchen* für die MINT-Fächer zu begeistern, also für Fächer und Berufe in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Außerdem unterstützen wir verschiedene Träger im Bereich Suchtprävention, um eine möglichst flächendeckende Präventionsarbeit an Freiburger Schulen sicherzustellen.  

Was hat es mit dem Bildungskonzept in Weingarten auf sich? 

Passar: Im Januar hat der Gemeinderat ein umfangreiches Bildungskonzept für Weingarten beschlossen. Bei unseren Zuschüssen zum Doppelhaushalt geht es vor allem darum, Eltern und Schüler*innen in Weingarten auf dem Bildungsweg zu unterstützen. Denn Eltern spielen eine zentrale Rolle für die Bildung ihrer Kinder und sollen hier stärker eingebunden werden. Vor allem der Übergang von der Grundschule auf eine weiterführende Schule ist für Kinder herausfordernd. Gerade hier sollen Kinder und Eltern gut begleitet und unterstützt werden. Am besten von Menschen, die selbst im Stadtteil groß geworden sind und Kinder und Eltern nochmal auf eine andere Art und Weise motivieren können als Lehrkräfte oder Lernbegleiter*innen. Mit unseren Zuschussanträgen im Doppelhaushalt sichern wir die Umsetzung des Konzeptes ab.