NEIN zum Bauverbot – Bürgerentscheid Dietenbach

Wer beim Bürgerentscheid am 24.2. für den neuen Stadtteil ist, muss die von den Initiatoren vorgelegte Frage „Soll das Dietenbachgebiet unbebaut bleiben?“ mit NEIN beantworten. Wir GRÜNEN stimmen mit NEIN aus folgenden Gründen:

Dietenbach sozial machen

Freiburg gehört mit zu den teuersten Städten und bis 2030 fehlen laut Prognose knapp 15.000 Wohnungen. Ohne den neuen Stadtteil mit seinen über 6.000 geplanten Wohnungen werden die Miet-und Immobilienpreise künftig noch stärker ansteigen. Ein Bauverbot für Dietenbach ist daher unsozial, denn wir wollen keine Stadt, die sich nur noch Wohlhabende leisten können. 

Familien, Pflegekräfte, Beschäftigte in Handwerk und Handel, Erzieher*innen und viele andere können die heutigen Mieten kaum noch bezahlen. Für sie wollen wir 50 % geförderten Mietwohnungsbau und weitere Wohnungen unterhalb des Mietspiegels. Genauso brauchen wir  aber auch wieder erschwingliches Wohneigentum. Bauen sollen in Dietenbach vor allem die Freiburger Stadtbau, Genossenschaften und nicht-profitorientierte Bauträger wie z.B. Mietshäuser-Syndikat und Studierendenwerk. Auch Arbeitgeber wie die Uniklinik sollen für ihre Beschäftigten dringend benötigte Mietwohnungen schaffen. Ein Drittel der Flächen soll an Baugruppen gehen. Bodenspekulation wollen wir durch die Vergabe von Grundstücken in Erbpacht verhindern.

Dietenbach ökologisch machen

Noch immer wird in Deutschland zu viel Fläche versiegelt, weshalb wir uns die Entscheidung für den neuen Stadtteil nicht leicht gemacht haben. Aber unterm Strich ist ein kompakter urbaner Stadtteil Dietenbach eindeutig die ökologischere Alternative: Denn im Umland wäre der (landwirtschaftliche) Flächenverbrauch pro Kopf um das zwei- bis vierfache höher, weil dort niedriger und weniger dicht gebaut sowie mehr Fläche für den Verkehr versiegelt wird. Außerdem würden die PKW-Pendlerströme nach Freiburg ansteigen. Im Umland sind zudem auch weitere ökologische und soziale Neubaustandards weniger ehrgeizig als in Freiburg. Dietenbach dagegen wird mindestens klima- bzw. CO2-neutral, wir GRÜNE wollen einen Energie-Plus-Stadtteil. Dieser wird auch Vorbild für umweltfreundliche Mobilität: ein Stadtteil der kurzen Wege mit klarem Vorrang für Bus und Bahn, für Fußgänger*innen und Radler*innen und mit stellplatzfreien Wohnquartieren. CarSharing, Mieträder und Elektromobilitätsangebote sind gesetzt.

Dietenbach für alle machen

Wohnungen sind das eine, das andere ist ein attraktiver Stadtteil in dem Menschen gerne leben und sich für einander engagieren, weil er all das bietet, was sie tagtäglich brauchen. 

Dietenbach soll deshalb ein urbaner Stadtteil für alle werden: Mit hoher Lebensqualität für Familien, für Jung und Alt, für alle Lebensformen. Mit erschwinglichen Wohnungen und einer guten, barrierefreien Infrastruktur. Im neuen Stadtteil wird es Kitas, Schulen, Sportanlagen, Jugend- und Quartierszentren, Läden, Kneipen, Ärzte, konfessionelle Angebote und wohnverträgliche Arbeitsplätze  geben. Mehrere dezentrale Quartiersplätze und zwei große Parks bieten Möglichkeiten für Freizeit, Erholung und soziales Miteinander.

Wir GRÜNEN sind überzeugt davon, dass Dietenbach gut für Freiburg ist. Deshalb haben wir im Gemeinderat für den neuen Stadtteil gestimmt und deshalb stimmen wir am 24.2. mit NEIN beim Bürgerentscheid. Darum bitten wir auch Sie!