Rede

Tourismuskonzept: „Wir brauchen bald die Konuskarte“

In seiner Rede zum Tourimuskonzept erinnert Stadtrat Timothy Simms daran, dass die Grünen schon 2012 ein Tourismuskonzept gefordert hatten. Mit dem neuen Konzept liegt nun ein Maßnahmenkatalog vor, der rasch umgesetzt werden sollte – insbesondere die KONUS-Karte.

Rede von Stadtrat Timothy Simms zu TOP 7 der Gemeinderatssitzung am 13.5.2024: Fortschreibung des Tourismuskonzepts für die Stadt Freiburg: Tourismuskonzept Freiburg 2024 (TK2)

Sehr geehrter Oberbürgermeister Horn,
Sehr geehrte Kolleg*Innen,
Sehr geehrte Damen und Herren,

2012 hat unsere Fraktion erfolglos ein Tourismuskonzept beantragt. Der damalige FWTM-Geschäftsführer war beleidigt, weil die Zahlen doch immer toll waren, und bzgl. Hotels war das Fazit „Hier gibt es kaum Steuerungsmöglichkeiten“. Mittlerweile gibt es neben dem Tourismuskonzept übrigens ein Beherbergungskonzept. Es gibt nämlich doch Steuerungsmöglichkeiten. Die FDP-Fraktion warf uns Grünen seinerzeit gar vor, wir wollten den Tourismus beschränken. Mittlerweile ziehen wir ganz gut zusammen an einem Strang.

2018 wurde das erste Tourismuskonzept verabschiedet. Mit Erfolg wurden zahlreiche Maßnahmen umgesetzt. Am Sichtbarsten sicherlich die Maßnahmen am Schlossberg, die exemplarisch dafür stehen, dass Maßnahmen im Tourismus immer auch den Freiburger*innen selbst zugute kommen sollten. Sicherlich ist das ein Leitsatz, der auch das nun zu beschließende Konzept maßgeblich prägt. Aktuell – das wissen wir aus Befragungen – erfährt der Tourismus hohe Akzeptanz in der Bevölkerung. Damit das so bleibt ist es unerlässlich, die Freiburger*innen immer mitzudenken.

Stadtrat Timothy Simms (Bild: Britt Schilling)

Ein Meilenstein war sicherlich die Entwicklung der touristischen Marke. Mit dem Focus auf Natur, Freiburgerlebnis und Nachhaltigkeit. Das nun vorliegende Tourismuskonzept 2 führt diese Marke konsequent fort. So ist es nur logisch, dass man sich künftig auf die Märkte konzentriert, die per Land erreichbar sind. Alles andere passt nicht zur Marke. 

„Nun also der Tourismus. Ein Handlungsfeld, indem die allergeringsten Veränderungen notwendig sind, denn nach Freiburg kommen wahrlich genug Touristen und es werden jedes Jahr mehr und mehr.“ Das stammt nicht von mir, sondern aus der Feder der freien Wähler. 

  • Wer sich mit der Materie beschäftigt – und das tun die Gemeinderät*innen, die regelmäßig den Tourismusbeirat besuchen und sich dort mit den Leistungsträger*innen im Tourismus austauschen – weiss: Wer weiterhin viele Tourist*innen in der Stadt haben will, muss attraktiv bleiben. 
  • Wer glaubt, dass wir wahrlich genug Touristen haben, der hat offenbar noch nie die Auslastungszahlen der Hotels außerhalb der Hochsaison gesehen. 
  • Und wer sich so über den Tourismus äußert, dem ist offenbar auch nicht bewusst, wie wichtig der Tourismus für Freiburg ist. Man schaue sich die Wertschöpfung an und überlege mal, in wieviel Geschäften und Gastronomiebetrieben das Licht ausginge, wenn nicht durch Tourismus die nötige Kaufkraft nach Freiburg käme.

Vielen Dank an die Touristiker*innen der FTWM und die Agentur, die das Konzept erstellt hat. Besonderen Dank aber an die ganzen ehrenamtlichen Miterarbeiter*innen aus den verschiedenen Bereichen des Tourismus, die ja nebenher noch Betriebe zu führen haben und sehr intensiv mitgearbeitet haben – in Steuerungsgruppe, im Tourismusbeirat und in mehreren Workshops.

Jetzt geht es an die Umsetzung. 

Wir erwarten von der Stadtverwaltung, dass wesentliche Punkte rasch angegangen werden. 

Dazu gehören insbesondere die Maßnahmen, die die Innenstadt betreffen, wo es viele Synergien gibt zum Strategieprozess Innenstadt. 

Dazu gehört aber auch, dass es bald eine Gästekarte gibt mit KONUS – also kostenfreier ÖPNV-Nutzung – denn das ist ein Standortnachteil für alle Übernahctungsangebote in Freiburg – darauf hat ja auch der Ortschaftsrat Opfingen zurecht nochmals in seiner Stellungsnahme hingewiesen. 

Übrigens: Es war gut, dass die Drucksache nicht nur in den Ausschüssen, sondern auch in den Ortschaften diskutiert wurde. Wenn wir die Aufenthaltsdauer verlängern wollen, dann sollten wir auch die Potentiale am Tuniberg und in den anderen Ortschaften nutzen.

Wir stimmen dem Tourismuskonzept gerne zu.

von Stadtrat Timothy Simms Gemeinderatssitzung am 14.5.2024