Abschied und Danke (1/3)

Mit der Kommunalwahl geht ein großer Wechsel in der Grünen Fraktion einher. Sechs Stadträt*innen kommen neu dazu und acht Stadträt*innen werden der neuen Fraktion nicht mehr angehören: Wir möchten sie hier gebührend verabschieden und willkommen heißen. Die Verabschiedungen erscheinen auch im Amtsblatt.
Den Beginn machen Pia Federer und Maria Viethen, die zusammen auf 65 Jahre im Freiburger Gemeinderat kommen.

Vielen Dank, Maria Viethen!

Maria Viethen kam 1972 zum Jura-Studium nach Freiburg und war seit 1982 als Rechtsanwältin tätig. 1990 kandidierte sie als Unabhängige als Oberbürgermeisterin und erzielte auf Anhieb 20,4% der Stimmen. 1994 kandidierte sie auf der Grünen Liste für den Gemeinderat und erzielte mit über 40.000 Stimmen auf Anhieb das drittbeste Einzelstimmenergebnis, seit 2004 war Maria Viethen„Stimmenkönigin“ des Gemeinderates. 

Von 1997 bis 2023 war Maria Viethen Vorsitzende der Grünen Fraktion und hatte einen entscheidenden Anteil an zentralen Weichenstellungen für die Stadt. Dazu gehört auch Dietenbach und dessen Ausgestaltung als sozialem und ökologischem Stadtteil. In der laufenden Wahlperiode war ein Schwerpunkt von Maria Viethen die Etablierung einer neuen Bodenpolitik in Freiburg, die auf Erbbaurecht statt Grundstücksverkauf setzt. Angestossen hat Maria Viethen auch, dass für Städtische Schlüsselimmobilien wie dem Haus zum Herzog endlich Nutzungskonzepte entwickelt werden.

Die Doppelhaushalte der Stadt in den letzten 25 Jahren tragen die Handschrift von Maria Viethen: Grüne Ziele nachhaltig umzusetzen und dabei stets den Blick für das Mögliche beizubehalten und darauf, dass die Stadt nicht finanziell überfordert wird.

Ein Herzensthema von Maria Viethen war die Kulturpolitik, insbesondere auch das Stadttheater. Sie hatte entscheidenden Anteil daran, dass wichtige freie Kultureinrichtungen wie das Theater im Marienbad oder das E-Werk im Laufe der Jahre deutlich bessere Rahmenbedingungen bekommen haben.

Maria Viethen hat die Fraktion in zahlreichen Aufsichtsräten und Gremien vertreten – von der Freiburger Stadtbau bis zu den Stadtwerken.

Vielen Dank für dein Engagement für Freiburg, Maria!

Vielen Dank, Pia Federer!

Pia Maria Federer ist seit 1980 Mitglied der Grünen und begründete 1987 die Unabhängigen Frauen mit. 1989 wurde die Diplom-Sozialarbeiterin zum ersten Mal in den Gemeinderat gewählt – mit 31 Jahren war sie damals eines der jüngsten Mitglieder. Schwerpunkte von Pia Federer waren von Anbeginn Frauen-, Sozial- und Kulturpolitik.

Gemeinsam mit Maria Viethen hat sie mit dem Grünen Salon eine erfolgreiche kulturpolitische Veranstaltung begründet, von der zahlreiche Impulse ausgingen. Gemeinsam prägten sie die erfolgreiche Kulturpolitik der Grünen die letzten Jahrzehnte entscheidend mit, in den letzten Jahren z.B. durch wichtige Haushaltsanträge den Ausbau der Freiburger Tanzszene. 

Frauenpolitisch hat sich Pia Federer mit Nachdruck und Erfolg dafür eingesetzt, dass Gremien, Amtsleitungen und Podien geschlechtergerecht besetzt werden. Dass mittlerweile viele Straßennamen an die Leistungen von Frauen erinnern, daran hatte Pia Federer einen wichtigen Anteil.

35 Jahre lang gehörte Pia Federer dem Sozialausschuss an. Mit ihrem fachlichen Hintergrund – sie arbeitete als Gruppentherapeutin in einer Rehaklinik für Suchtkranke und später als Geschäftsführerin eines Sozialverbands – hat Pia Federer die grüne Sozialpolitik entscheidend geprägt. Zu den wichtigen Erfolgen in der letzten Wahlperiode gehört die Neuaufstellung des Sozialausschusses.

Pia Federer hat die Fraktion darüber hinaus in vielen anderen Gremien vertreten – von den Aufsichtsräten der Freiburg Wirtschaft und Touristik und der Freiburger Stadtbau bis zum Stiftungsrat als stellvertretende Vorsitzende. Im Bauausschuss setzte sie wichtige Akzente für genossenschaftliches Wohnen und für eine Berücksichtigung von Familien- und Fraueninteressen in der Planung.

Vielen Dank für dein Engagement für Freiburg, Pia!