Rede „Bildungsungerechtigkeit ist kein Schicksal“ 28. Januar 202528. Januar 2025 Rede zu TOP 4 der Sitzung des Gemeinderates am 28.01.2025: „Bildungskonzept für Weingarten“ (G-25/051) Sehr geehrte Damen und Herren, Weingarten ist der Stadtteil mit den meisten Kindern in Freiburg – ein Umstand, der uns besonders nach dem jüngsten Schulentwicklungsbericht und dem Bildungsbericht verpflichtet, hier verstärkt hinzusehen. Wenn wir über Chancengerechtigkeit sprechen, müssen wir sicherstellen, dass Bildung gerade in einem Quartier mit hohen sozialen Herausforderungen als Schlüssel für eine bessere Zukunft genutzt wird. Die nun vorliegenden Maßnahmen sind ein wichtiger erster Schritt, doch es braucht mehr als punktuelle Projekte – es braucht eine langfristige Strategie. Stadtrat Passar Bamerni (Photo: Britt Schilling) Die im Konzept vorgesehenen Maßnahmen, wie die Vernetzung der Bildungseinrichtungen mit weiteren Akteur:innen, Übergangsbegleitung, Peer-to-Peer-Programme oder die Elternbegleitung, sind zweifellos sinnvoll. Besonders die Einbindung von Bildungsbegleiter:innen aus der Sinti-Community hat in der Vergangenheit gezeigt, wie erfolgreich es sein kann, Menschen aus den Communities selbst einzusetzen. Sie schaffen Vertrauen, bauen Brücken und erreichen Familien, die sonst von klassischen Angeboten kaum profitieren. Diese Ansätze zeigen, wie wir gezielt und wirksam handeln können – doch sie allein reichen nicht aus. Das Kernproblem liegt in der Bildungssegregation, und diese können wir nicht allein mit punktuellen Maßnahmen aufbrechen. Wir müssen dezernatsübergreifend denken. Bildung, soziale Arbeit, Stadtentwicklung, Stadtplanung und Quartiersmanagement müssen enger zusammenarbeiten, um strukturelle Barrieren zu überwinden. Dazu gehört auch, die soziale Durchmischung aktiv zu fördern. Ein besonders oft diskutierter Punkt im Zusammenhang mit Bildung in Weingarten ist das Fehlen einer weiterführenden Schule. Jedes Jahr verlieren wir engagierte Schülerinnen und Schüler, die in andere Stadtteile wechseln und dadurch oft ihre Verbindung zu Weingarten verlieren. Diese Jugendlichen könnten Multiplikatoren für den Stadtteil sein – Vorbilder, die zeigen, dass Erfolg möglich ist, auch in einem Quartier wie Weingarten. Die Peer-to-Peer-Programme können die potenziellen Synergieeffekte einer weiterführenden Schule zwar nicht ersetzen, setzen jedoch genau hier an: Sie nutzen die Glaubwürdigkeit und Nähe der Jugendlichen selbst, um andere zu motivieren und zu unterstützen. Dieser Ansatz muss weiter ausgebaut werden. Gleichzeitig dürfen wir den Blick nicht nur auf Weingarten beschränken. Auch andere Quartiere wie Landwasser und Brühl-Beurbarung stehen vor ähnlichen Herausforderungen – sei es in Bezug auf den Sozialindex, den Zugang zu Bildung oder die Armutgefährdungsquote. Deshalb müssen wir die in Weingarten gewonnenen Erkenntnisse nutzen, um daraus ein Modell zu entwickeln, das auch in anderen Stadtteilen angewendet werden kann. Bildungsungerechtigkeit ist kein Schicksal – sie ist das Ergebnis von Entscheidungen, die wir als Gesellschaft treffen. Und das bedeutet: Wir haben es in der Hand, etwas zu verändern. Inwieweit wir die Maßnahmen dieser Drucksache zeitlich vorziehen können, möchten wir im Rahmen der aktuellen Haushaltsdebatte diskutieren. Abschließend möchten wir allen Beteiligten, die an dieser Drucksache mitgewirkt haben, herzlich danken. Ihr Engagement und Ihre Arbeit sind essenziell für eine zukunftsfähige Bildungslandschaft in Freiburg. Danke für Ihren Einsatz!
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