FWTM-Messekopfbau: Offensive statt Defensive

Schreiben von B 90/Grüne an FWTM-Geschäftsführer Dr. Dallmann vom 04.08.2015

GRÜNE gespannt auf energetisch/ökologische Optimierungsvorschläge der FWTM

Sehr geehrter Herr FWTM-Geschäftsführer Dr. Dallmann,

nachdem die FWTM mit ihrem neuen Bürobau-Projekt an der Messe derzeit anhaltend – u.E. völlig zu Recht – in der öffentlichen Kritik steht, wäre es an der Zeit, aus der Defensive herauszukommen und durch konkrete Vorschläge zur energetischen/ökologischen Optimierung des neuen FWTM-Gebäudes sowohl inhaltlich als auch medienöffentlich in die Offensive zu gehen.

Wir möchten dazu auf das – ansonsten durchaus kritisch einzuschätzende – Antwortschreiben des Ersten Bürgermeisters vom 24.07.2015 auf unsere Anfrage vom 23.07.15 zurückkommen und auf nachfolgendes Zitat verweisen:

„Die FWTM wird ihren Kopfbau energetisch optimal ausstatten. Zurzeit sind ökologische Maßnahmen in Abstimmung mit badenova WärmePlus in Prüfung. Untersucht wird derzeit ein sog. Bio-BHKW in der Messe zu installieren, das auch den FWTM Kopfbau versorgt. Somit sind nicht nur positive Effekte für den FWTM Kopfbau, sondern auch bei der Wärme- und Stromversorgung des Messegeländes möglich. Weitere ökologisch-ökonomische Optimierungen werden angestrebt.“

Leider konnten diese in ihrer Grundaussage durchaus positiv zu bewertenden Ausführungen bis zur Gemeinderatssitzung am vergangenen Dienstag seitens FWTM und/oder Stadtverwaltung nicht näher ausgeführt werden, wir hoffen jedoch, dass diesen Worten zeitnah auch entsprechende Taten folgen!

Sehr geehrter Herr Dr. Dallmann, unsere Fraktion und unsere FWTM-Aufsichtsratsmitglieder wären Ihnen deshalb sehr dankbar, wenn in konstruktiven Verhandlungen mit der Fa. Unmüssig als Bauherrenstellvertreter, dem beauftragten Architekturbüro WWA München (Architekt Wolfram Wöhr, der für die Sparkasse Freiburg in Zusammenarbeit mit Fa. Unmüssig bereits vielgelobte Bürogebäude in Freiburg realisiert hat) sowie der badenova-Tochter WärmePlus ein innovatives ökologisch-energetisches Gesamtkonzept (selbstverständlich inkl. Kühlung und ggfs. Kraft-Wärme-Kopplung mittels regenerativer Energieträger) erarbeitet und umgesetzt werden könnte. Dieses sollte (nicht nur) unseren Erwartungen an FWTM als  d e m  GreenCity-Repräsentanten entsprechen, sondern auch mit anderen beispielgebenden Bürogebäuden aus dem privaten Sektor, von denen ja aktuell mehrfach in den Medien berichtet wurde, mithalten können. Es wäre wohl auch sinnvoll, den in Freiburg vielfach vorhandenen Sachverstand im Bereich ökologisches/energieoptimiertes Bauen bei derartigen Überlegungen einzubeziehen.

Wenn es so gelänge, dass die FWTM wieder in die Vorhand kommt und ihrem Auftrag als Promotor der international anerkannten Umwelthauptstadt Freiburg gerecht wird, könnte der unzweifelhaft aktuell eingetretene Imageschaden hoffentlich wieder ins Gegenteil verkehrt und diese völlig unnötige Scharte ausgebügelt werden.

Sollten uns die angekündigten Vorschläge der FWTM inhaltlich überzeugen, würden wir dies selbstverständlich auch öffentlich gerne kundtun und die FWTM für ihre (späte) Einsicht gebührend loben. Je früher derartige Optionen von FWTM erarbeitet und auch öffentlich präsentiert werden, desto besser.

Mit freundlichen Grüßen

Für die Fraktion und deren Mitglieder des Aufsichtsrates

gez. Nadyne Saint-Cast
Stadt- und Aufsichtsrätin

Eckart Friebis
Stadtrat
Fraktionsgeschäftsführer