Bau-Union beantragt 10-stöckiges Gebäude an der Eschholzstraße

Pressemitteilung vom 03.11.2015

BZ fragt nach Fraktionspositionen: GRÜNE antworten

BZ: Sozialer Wohnungsbau oder Stadtplanung? Der Vorstoß der Bau-Union ist provokativ, aber interessant. Die Stadtverwaltung hat sich festgelegt und argumentiert, das Vorhaben würde alle städtebaulichen Vorstellungen sprengen. Auf der anderen Seite stehen 2000 Quadratmeter sozialen Wohnraums.

BZ: Teilen Sie die ablehnende Haltung des Baurechtsamts?

Grüne: Ja, denn der vorgelegte Antrag der BauUnion ist wohl eher als Provokation, denn  als ein ernsthafter Beitrag für eine sinnvolle Nachverdichtung zu verstehen.

BZ: Wo wäre Ihre städtebauliche Schmerzgrenze (sechs, sieben, acht Stockwerke)?

Grüne: Gebäudehöhe, Kubatur, Zahl der Geschosse und überbaubare Grundfläche müssen sich laut Baugesetzbuch in die jeweilige nähere Umgebung einfügen. Bauliche Optionen, die diese Vorgaben berücksichtigen, kann die BauUnion gerne mit dem Baurechtsamt abklären.

BZ: Nehmen Sie eine andere Abwägung als die Stadtverwaltung vor?

Grüne: Angesichts der völlig überzogenen Vorstellung von bis zu zehn Geschossen teilen wir die ablehnende Stellungnahme der Stadtverwaltung. Die konstruktive Prüfung und Nutzung der am Standort möglichen Chancen einer städtebaulich und nachbarschaftlich verträglichen Nachverdichtung würden wir begrüßen.

BZ: Wäre der Tausch Baurecht gegen Belegungsrechte ansonsten eine überlegenswerte Alternative? Falls ja, wo?

Grüne: Baurechte im Innenbereich nach § 34 Baugesetzbuch können nicht „verkauft“ werden sondern müssen sich an den gesetzlichen Grundlagen und den städtebaulichen Zielen der Stadt Freiburg  orientieren.  Bei Bebauungsplänen nutzt der Gemeinderat schon bislang seine Spielräume: Verfahren für neue Wohngebiete werden nur dann zum Satzungsbeschluss gebracht, wenn sich die Grundeigentümer vorab zur Erstellung von 30% gefördertem Wohnungsanteil (zwischenzeitlich geändert auf 50% Sozialmietwohnungen) verpflichten. Dies gilt stadtweit.

BZ: Ganz grundsätzlich: Wie stehen Sie zu den Überlegungen, künftig höher zu bauen? Oder auch aufzustocken?

Grüne: Beides sind für uns wichtige Bausteine der weiteren Freiburger Wohnungs- und Stadtentwicklungspolitik. Generell gilt, dass urbane Baustrukturen mit einer hohen baulichen Dichte dann breite Akzeptanz finden, wenn die städtebauliche und architektonische Qualität stimmt sowie das Wohnumfeld attraktiv und lebenswert gestaltet ist. Die Wiehre bietet hierfür ein gutes Beispiel.