Neue Wohnbauflächenvorschläge aus dem Perspektivplan

Pressemitteilung vom 18.11.2015

GRÜNE begrüßen „ersten Aufschlag“ der Verwaltung

Die Wohnungsnachfrage in Freiburg ist groß und wird künftig durch bleibeberechtigte Flüchtlinge weiter zunehmen.

Vor vier Wochen hatte die grüne Fraktion – genauso CDU, SPD, FW und FDP mittels eines interfraktionellen Vorstoßes – die Stadtverwaltung deshalb aufgefordert, umgehend zusätzliche und möglichst kurzfristig umsetzbare Wohnbauflächenpotenziale aufzuzeigen:

Vor allem im Wege eines Vorziehens geeigneter Optionsflächen aus dem mit intensiver Bürgerbeteiligung auf den Weg gebrachten Perspektivplan, die zudem im Eigentum der öffentlichen Hand stehen sollten. Denn dort sind die Chancen am größten, dass in absehbarer Zeit tatsächlich der Bau von vielen Hundert dringend benötigten preisgünstigen Wohnungen in allen Stadtteilen umgesetzt werden kann – zusätzlich zu den bereits in Planung befindlichen Baugebieten, der fortlaufenden Innenentwicklung und dem geplanten neuen Stadtteil Dietenbach.

Ziel der GRÜNEN sind dabei sozial gemischte, urbane Stadtquartiere mit erschwinglichem Wohnraumangebot für alle Bedarfsgruppen, vor allem aber für junge Familien, mit gutem Standard, hoher Wohnqualität und attraktiven Freiräumen.

Die Verwaltung hat die Fraktionsforderungen im Eiltempo umgesetzt, eine eigene ämterübergreifende Projektgruppe eingerichtet und jetzt erste Vorschläge präsentiert:
Fünf über das ganze Stadtgebiet verteilte und überwiegend stadteigene Wohnbauflächenpotenziale, die Platz für rund 1.500 neue Wohnungen bieten.

Die grüne Fraktion begrüßt die schnelle Reaktion der Verwaltung und hält die vorgelegten Flächenvorschläge nach erster vorläufiger Einschätzung – auch stadträumlich – für ausgewogen und plausibel.

Auch wenn manche der im Vorfeld seitens der städtischen Experten fachlich intensiv überprüften Optionen durchaus nicht unproblematisch erscheinen – es gibt eben schon lange kaum mehr eine Fläche in Freiburg, bei der eine Nutzungsänderung ohne größere Zielkonflikte vorstellbar wäre. Dies ist und war allen beteiligten Akteuren wohl bewusst.

Aus Sicht der GRÜNEN betrifft dies insbesondere die Waldflächen im nordwestlichen Anschluss an den Stadtteil Mooswald, genauso auch den Dreisamuferbereich in Littenweiler. Eine Inanspruchnahme von Zeitkleingärten im Stühlinger wäre ebenso ein schmerzlicher Verlust, dem allenfalls mit einer Aufwertung des Eschholzparks und einer Vernetzung der benachbarten Freiräume begegnet werden könnte.

Trotz aller eigenen und auch aus der Bürgerschaft zu erwartenden Bedenken werden wir uns nicht der Verantwortung entziehen, alle vorgeschlagenen Flächen intensiv und unvoreingenommen zu prüfen – genauso konstruktiv wie kritisch. Das sind wir allein schon den vielen dringend auf ein neues Zuhause angewiesenen Wohnungssuchenden schuldig!

Denn nur durch eine behutsame und stadtverträgliche Bereitstellung zusätzlicher und zeitnah realisierbarer Wohnbauflächen können wir einen Beitrag dazu leisten, den steilen Anstieg der Miet- und Immobilienpreise zu bremsen, Wohnungssuchenden eine realistische Chance zu bieten und damit eine gute soziale Balance in unserer Stadt zu gewährleisten.

Die bevorstehenden Diskussionen im Gemeinderat und mit den Freiburger BürgerInnen wollen wir mit großer Ernsthaftigkeit  führen. Wir hoffen darauf, dass eine fundierte sachliche Auseinandersetzung mit diesem für Freiburg so wichtigen Thema im Ergebnis sowohl zu einer deutlichen Entschärfung der angespannten Wohnungssituation wie auch zum Erhalt der hohen Lebensqualität in unserer Stadt führt.

Wir wünschen uns, dass dieser Weg von möglichst vielen mit getragen wird.