Gefundene Mauerreste integrieren

Artikel von B90/Grüne im Amtsblatt vom 04.11.2016

Nach einem Architekten-Wettbewerb für die Gestaltung des Platzes der Alten Synagoge und einem groß angelegten Beteiligungsprozess, an dem auch die jüdische Gemeinde teilgenommen hat, hat sich der Gemeinderat im Jahre 2007 für die aktuelle Planung entschieden. Der Entwurf sieht als Mahnmal für die Schrecken der Reichspogromnacht, in der auch die Freiburger Synagoge zerstört wurde, an der Stelle der früheren Synagoge eine große Wasserfläche mit den Außenmaßen des zerstörten Bauwerks vor.

Die grüne Fraktion hat die Entscheidung für ein solches Mahnmal gerne mitgetragen, hatte doch die Stadt Freiburg nach dem Krieg lediglich eine schlichte Bronze-Platte angebracht, die unserer Meinung nach der Bedeutung des Ortes und der Ereignisse im Jahre 1938 nicht entsprochen hat. Wir halten die nun vorgesehene Wasserfläche nach wie vor für ein würdiges und eindrucksvolles Mahnmal.

Durch den unvorhergesehenen Fund von Mauerresten bei der Errichtung des Mahnmals stellt sich die Frage, wie die Stadt mit diesen Originalfunden umgehen soll. Die wenigen noch im Boden verbliebenen Mauerreste lassen sich nicht in die vorgesehene Wasserfläche integrieren und eignen sich auch nicht als eigenständiges Mahnmal.

Wir schlagen vor, in der Nähe des Mahnmals die Zerstörung der Freiburger Synagoge in der Reichspogromnacht zu dokumentieren und die gefundenen Mauerreste in einen solchen zusätzlichen Gedenkort zu integrieren. Eine Möglichkeit wäre ein Gedenkpavillon.