Dramatisches Insektensterben – was tun? 25. Oktober 2017 Beitrag im Amtsblatt vom 27.10.2017 Alarmierende Nachricht aus der Wissenschaft: Eine Langzeitstudie in über 60 deutschen Schutzgebieten ergab einen Rückgang geflügelter Insekten, darunter Bienen, Hummeln und Schmetterlinge, um mehr als 75% in den letzten 27 Jahren. Dieses dramatische Insektensterben führt auch zu einem Rückgang der Zahl an Vögeln und anderen Tierarten, denen die Insekten als Nahrungsgrundlage dienen. Ganze Ökosysteme drohen aus dem Gleichgewicht zu geraten, ganz zu schweigen von enormen wirtschaftlichen Schäden, weil viele Insekten für das Bestäuben von (Nutz-) Pflanzen eine entscheidende Bedeutung haben. Hauptursache ist der stetige Rückgang an vielfältigen und artenreichen Lebensräumen. Vor allem infolge von Intensivierung und Industrialisierung in der Landwirtschaft – mit Monokulturen, ausgeräumten Agrarlandschaften und übermäßigem Einsatz von Pestiziden und Kunstdüngern. Der Lebensraum „Stadt“ mit seinen vielfältigen, kleinräumigen öffentlichen Grün- und Freiflächen wie Parkanlagen, Friedhöfen, Kleingärten, Straßen- und Gewässerrandstreifen sowie privaten Hausgärten und Balkonbepflanzungen bietet deshalb für manche Tier- und Pflanzenarten bereits bessere Lebensbedingungen als die freie Landschaft. Biodiversität stärken – mehr Natur in der Stadt Dennoch kann auch in Freiburg die Biodiversität weiter gestärkt und dem Insektensterben entgegen gewirkt werden: So z.B. über ökologische Auflagen bei der Verpachtung stadteigener Landwirtschaftsflächen und bei der Anlage und Pflege öffentlicher Grünflächen oder durch Verwendung heimischer Bäume und Pflanzen. Genauso durch Information der Bevölkerung über die naturnahe Gestaltung von Privatgärten, Balkonbepflanzungen und Kleingärten, das Aufstellen von Insektenhotels oder vermehrte Dach- und Fassadenbegrünung. Die grüne Fraktion hat beantragt, das Thema Biodiversität und Insektensterben im Gemeinderat zu diskutieren und städtische Handlungsoptionen aufzuzeigen, wie der Artenrückgang gestoppt und mehr biologische Vielfalt auf Freiburger Gemarkung geschaffen werden kann.
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