Grüne fordern öffentliche Information über die Baumfällungen

Baumfällungen im Umfeld des Volksbank-Neubaus

GRÜNE wollen öffentliche Information: Verwaltung und externe Fachgutachter berichten im Bauausschuss am 29.11.17

Übergreifendes Thema „Grün in der Stadt“ soll in den Gemeinderat

Die in der letzten Sitzung des gemeinderätlichen Bauausschusses ohne Vorankündigung unter dem öffentlichen Tagesordnungspunkt „Bekanntgaben und Aktuelles“ mitgeteilten 47 „Baumstilllegungen“ im Rahmen des Abrisses und Neubaus der Volksbank, der Aula des St. Ursula-Gymnasiums und des Hotels Rheingold, hatten nicht nur unter den Bauausschussmitgliedern zu kritischen Nachfragen sondern verständlicher Weise auch in der Öffentlichkeit zu meist empörten Reaktionen geführt.

Um die teilweise sehr emotionale Debatte auch auf einer sachlichen Ebene weiter führen zu können, hat die grüne Fraktion darauf gedrängt, dass die detaillierten Hintergründe für die bislang als unabdingbar bezeichneten Fällungen, die zugrunde liegenden Gutachten sowie die angeordneten Ersatz- und Ausgleichsmaßnahmen nochmals ausführlich und öffentlich dargestellt werden. Dies soll nach Mitteilung aus dem Baudezernat nun in der Sitzung des Bauausschusses am Mittwoch, 29.11.2107, im Beisein externer Fachleute erfolgen.

Die GRÜNEN wollen darüber hinaus im Gemeinderat generell über das Thema „Grün in der Stadt“ diskutieren. Dazu bedarf es einer Darstellung des Bestands an öffentlichen Grün- und Freiflächen, samt der rund 50.000 vorhandenen Straßen- und Parkbäume. Und natürlich einer Strategie, die plausibel aufzeigt, wie die Sicherung und Weiterentwicklung dieser Grünen Infrastruktur aus Bäumen und Grünflächen gewährleistet werden kann – ist dies doch für Naherholung, Wohn- und Umfeldqualität, Klimaschutz bzw. Klimawandel sowie die Biodiversität in unserer Stadt von höchster Bedeutung.

Ein solches Grünleitbild für Freiburg war schon vor einigen Jahren im Bau- und Stadtentwicklungsausschuss auf den Weg gebracht worden, wegen unzureichender finanzieller und personeller Ressourcen aber immer wieder aufgeschoben worden. Wir glauben, dass gerade im Hinblick auf den Perspektivplan und die Neuerstellung des Flächennutzungsplanes dieses Grünentwicklungskonzept wieder aufgegriffen werden muss.

Darzustellen sind bei einer Bestandsaufnahme auch die zahlreichen bereits laufenden Aktivitäten der Stadt, die vielfach auf Initiativen der GRÜNEN zurückgehen, in der öffentlichen Wahrnehmung aber offensichtlich zu wenig bekannt sind. Deshalb wollen wir beispielsweise eine aktuelle Bilanz der Freiburger Baumschutzsatzung, auch um zu prüfen, ob gegebenenfalls Nachbesserungen erforderlich sind. Genauso eine Darstellung, wie viele Bäume jährlich im Rahmen des Programmes zur Pflanzung von zusätzlichen 570 Bäumen im öffentlichen Raum sowie der Aktion „Ein Obstbaum zur Geburt eines Freiburger Kindes“ gepflanzt werden. Und verfügbare Auskünfte zur Zahl der jährlich insgesamt gefällten Bäume im Vergleich zu den Neupflanzungen sowie zur Zahl der ausgeführten Ersatzpflanzungen.

Und wir wollen auch neue Optionen für mehr Grün in der Stadt prüfen lassen: Beispielsweise wie neben einer umfassenden Dachbegrünung bei Neubauten künftig das Thema Fassadenbegrünung vorangebracht werden kann. Oder wie noch mehr Bäume v.a. in Gewerbegebieten und auf Autoparkplätzen sowie mehr artenreiche Grünflächen mit standortangepassten heimischen Pflanzen realisiert werden können. Diese Themen werden auch in der von den GRÜNEN beantragten Gemeinderatsdrucksache zur Verbesserung der Biodiversität und zur Bekämpfung des Insektensterbens in der Stadt Freiburg eine Rolle spielen, die Anfang 2018 in den zuständigen Fachgremien und im Gemeinderat behandelt werden soll.

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