Grüne fragen nach: Wo verwendet die Stadt Palmöl?

Der Palmölverbrauch steigt Jahr für Jahr. Regenwald wird abgeholzt, um in Malaysia und Indonesien Platz für Plantagen zu machen. Mit Folgen fürs Klima, für Mensch und Natur. Denn die artenreichen Regenwaldgebiete sind Heimat für vom Aussterben bedrohte Arten wie z.B. Orang-Utans und Zwergelefanten. Wir fragen nach: Wo verwendet die Stadt Palmöl und wie können wir den Verbrauch reduzieren oder nachhaltiger gestalten.

Einsatz von Palmölprodukten in der Stadtverwaltung Freiburg und städtischen Gesellschaften

hier: Fraktionsanfrage nach §24 GemO zu Sachthemen außerhalb von Sitzungen

Sehr geehrter Oberbürgermeister Horn,

Palmöl wird in zahlreichen Produkten angewendet, in Seifen, Putz- und Waschmitteln, Kosmetika aber auch in zahlreichen Nahrungsmitteln, z.B. in Keksen, Schokolade, Chips, Fertiggerichten und vielen mehr. Der WWF kommt zum Schluß, dass jedes zweite Produkt im Supermarkt Palmöl enthalte. Hinzu kommt der Einsatz in zahlreichen Produkten, die in Gewerbe und Industrie zum Einsatz kommen, z.B. Farben und Lacke oder professionelle Reinigungsmittel. 

Die zunehmende weltweite Nachfrage nach Palmöl zieht die Zerstörung von Regelwäldern für neue Palmölplantagen nach sich. Damit einhergeht oft die Vertreibung von Kleinbauern oder der indigenen Bevölkerung. Nicht nur diese sozialen Folgen sind verheerend, gleiches gilt für die ökologischen Folgen. Die Zerstörung von artenreichen Regenwaldgebieten führt dazu, dass das Habitat geschützter Arten wie dem Orang-Untan, dem Borneo-Zwergelefant und dem Sumatratiger immer kleiner werden. Die intensive Plantagen-Bewirtschaftung in Monokulturen wirkt sich negativ auf Biodiversität und Bodenfruchtbarkeit aus.

Mit dem Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO) und der Palm Oil Innovation Group (POIG) gibt es mittlerweile Organisationen, die sich um Standards für eine nachhaltige Palmölwirtschaft bemühen. Die Stadt Freiburg berücksichtigt in ihrem Beschaffungswesen zahlreiche Nachhaltigkeitskriterien (vgl. hierzu Drucksache G-12/155). Aus unserer Sicht wäre das auch beim Thema Palmöl geboten. Wir fragen daher:

  1. In welchen Bereichen der Stadtverwaltung bzw. städtischer Gesellschaften werden palmölbasierte Produkte verwendet (z.B. bei der Gebäudereinigung, in den städtischen Kantinen usw.)?
  2. Sind die verwendeten Produkte aus nachhaltiger Palmölproduktion?
  3. Welche Möglichkeit sieht die Stadtverwaltung bzw. die die Städtischen Gesellschaften, palmölbasierte Produkte zu substituieren oder durch Produkte aus nachhaltiger Palmölproduktion zu ersetzen?

Mit freundlichen Grüßen

Maria Viethen, Fraktionsvorsitzende

Timothy Simms, Stadtrat, Fraktionsgeschäftsführer