Rede

Konzept für Weihnachtsmarkt unter Corona-Bedingungen beschlossen

Aufgrund der noch immer herrschenden Pandemie kann auch der Freiburger Weihnachtsmarkt nicht wie gewohnt stattfinden. Der Gemeinderat hat nun ein dezentrales Konzept beschlossen.
Der Weihnachtsmarkt ist eine wichtige Einnahmequelle für die unterschiedlichen Beschicker*innen des Marktes sowie für den Handel und die Gastronomie in Freiburg. Auf den Ausschank von Glühwein muss in diesem Jahr jedoch verzichtet werden.

Rede des Stadtrats Jan Otto zu TOP 6 der Gemeinderatssitzung vom 29.09.2020: Weihnachtsmarkt Freiburg 2020

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Horn, sehr geehrte Bürgermeister*innen, sehr geehrte Frau Böhme, sehr geehrter Herr Strowitzki, sehr geehrte Kolleg*innen und Gäste,

Zunächst vorab: Es ist gut und wir begrüßen ausdrücklich, dass es ein Konzept gibt mit dem der Weihnachtsmarkt unter Corona-Bedingungen stattfinden könnte, eine Genehmigung von Landesebene vorausgesetzt. Es mag sein, dass die Pandemie-Situation uns wieder überholt und auch dieses Konzept unmöglich wird aber dazu wird ggf. an späterer Stelle entschieden werden. Am liebsten hätten wir dieses Konzept auch schon umfassend in der Marktkommission und im Hauptausschuss beraten.
Stadtrat Jan Otto (Bild: Britt Schilling)

Herr Strowitzki hat es erwähnt, die Erhebungen der letzten Jahre haben gezeigt, welch wichtiger Faktor der Weihnachtsmarkt für unsere Gastronomie und Hotellerie und auch den Handel in der Innenstadt ist. Ein relevanter Anteil der Marktbesucher*innen kauft vor oder nach dem Besuch ein, kehrt ein oder übernachtet sogar in unserer schönen Stadt. Und da auch die Weihnachtsbeleuchtung durch die Markteinnahmen finanziert wird, würde ohne den Weihnachtsmarkt ein großer Teil der besinnlichen Stimmung fehlen. Nichtsdestotrotz gilt natürlich auch hier der Vorrang der Gesundheitsvorsorge, sollte also ein erneutes massives Ansteigen der Infektionszahlen die Veranstaltung verunmöglichen, ist dies natürlich hinzunehmen.

Doch ganz ohne Kritik können und wollen wir die Drucksache auch nicht stehen lassen. Aus dem Gemeinderat heraus kam bereits im April der Auftrag an die FWTM sich Gedanken zu machen, ob und wie ein Weihnachtsmarkt unter Pandemiebedingungen durchführbar wäre, für diese Zeit ist die Vorlage doch recht dünn geworden. Es gibt diverse Beispiele wie Gastronom*innen und Veranstalter*innen mit Kreativität und Einsatz Veranstaltungen durchgeführt haben ob mit oder ohne Alkohol. Exemplarisch seien die Weinkost, der Tuniberg-Höhenwanderweg, das Sommernachtskino oder das Straßenprogramm des E-Werks genannt.
Ein wirklich dezentrales Konzept unter möglicherweise auch nur temporärer Einbeziehung unserer Stadtteile und Ortschaften hätte den nötigen Platz bereit stellen können, um den Weihnachtsmarkt auch unter Pandemiebedingungen durchführen zu können. Der aktuelle Versuch der Entzerrung ist gegebenfalls noch unzureichend. Exemplarisch sei hier die Turmstraße erwähnt, die dadurch, dass sie für viele von uns der Weg zum Rathaus darstellt, hinlänglich als massive Engstelle bekannt ist.
Der Stellenwert von Glühwein bzw. Alkohol soll hier auch nicht überbetont werden, man kommt aber auch nicht am Fakt vorbei, dass der Ausschank von Glühwein der größte Umsatzbringer der Märkte ist. Und stellt zum Beispiel für die Erzeuger*innengemeinschaft Tunibergwein aber auch z.B. Einrichtungen wie die Alte Wache die Möglichkeit dar, ihre regionalen Produkte prominent zu platzieren und über die erzielten Gewinne ihre Marketingtätigkeiten über das Jahr quer zu subventionieren.
Uns geht es hier aber vor allem auch um die Beschicker*innen, von denen einige ihre letzten Umsätze auf dem letzten Weihnachtsmarkt erzielen konnten. Und natürlich haben viele der Beschicker*innen ihre Bereitschaft signalisiert, teilzunehmen auch wenn es bspw. keinen Glühweinausschank gibt. Wenn die Wahl ist: suboptimale Teilnahme oder Totalausfall, dann wird doch recht schnell ersichtlich, wie man sich entscheiden wird.
Wir sind gespannt, ob sich die neuen Standplätze im Colombipark und am Fahnenbergplatz bewähren werden und wünschen allen Beschicker*innen einen erfolgreichen Verlauf. An dieser Stelle begrüßen wir auch das Vorgehen der FWTM die Standmieten dieses Jahr nicht in voller Höhe zu erheben.
Ich möchte die Gelegenheit nutzen auch Sie alle einzuladen den Weihnachtsmarkt unter Berücksichtigung der Hygienevorschriften zu besuchen und die Beschicker*innen zu unterstützen und dieses doch sehr ereignisreiche Jahr gemeinsam und besinnlich zu beschließen – nachdem auch die Lebkuchen schon in den Supermarktregalen angekommen sind, hoffe ich man sieht mir diese etwas verfrühte Einladung nach.
Vielen Dank!

Gemeinderatssitzung vom 29.09.2020

Rede von Jan Otto