Brief

Kommunal Energie Sparen

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine sind längst auch bei uns angekommen. Die Deutsche Abhängigkeit von russischem Öl und Gas machen klar, dass wir jetzt alles tun müssen, um mit erneuerbaren Energien unabhängig von russischen Energieimporten zu werden. Dieser Kraftakt lässt sich jedoch nicht von einem Tag auf den anderen umsetzen. Die Bundesregierung ruft aktuell zum Energiesparen auf. Die erste Stufe des dreistufigen Notfallplans Gas wurde Ende März ausgerufen.

Wir fordern Sie darum auf, sich auch kommunal dieser Aufgabe zu stellen und unserer Vorbildfunktion gerecht zu werden. Jede*r von uns kann mit kleinen Komforteinbußen einen kleinen, aber in der Summe wichtigen Beitrag zu Klimaschutz und Frieden leisten.

Jeder eingesparte Kubikmeter Gas trägt derzeit dazu bei, dass wir unabhängiger von russischen Gaslieferungen werden. Mit Maßnahmen wie dem „Masterplan Wärme“ wollen wir uns so schnell wie möglich kommunal vom russischen Gas lösen. Das begrüßen wir.

Kurzfristig wollen wir auch als Kommune der Aufforderung der Bundesregierung folgen und temporär wo möglich Energie einsparen.

Konkret könnte die Wassertemperatur in den kommunalen Bädern je nach Becken moderat abgesenkt werden. Während der Freibadsaison kann auf eine Beheizung der Außenbecken verzichtet werden.

Zudem können in Stadtverwaltung und städtischen Gesellschaften die Raumtemperaturen auf das notwendige Niveau (18 Grad) gesenkt werden.

Nachts kann auf die Beleuchtung von Gebäuden verzichtet werden, grundsätzlich soll nachts in Innenräumen das Licht ausgeschaltet werden.

Jede weitere Maßnahme, die Energie spart, ist willkommen.

Bitte nutzen Sie die Reichweite der städtischen Kommunikationskanäle, um über die städtischen Anstrengungen zu informieren, Bürger*innen zum Energie sparen zu motivieren und über Möglichkeiten, dies zu tun, zu informieren.

Wir sind uns sicher, dass viele Freiburger*innen bereit sind, ihre Komfortzone zumindest für einige Zeit zu verlassen.

Mit freundlichem Gruß,
Tim Simms und Annabelle Kalckreuth, im Stadtrat für Bündnis 90/ Die Grünen

Brief an Oberbürgermeister Martin Horn vom 4. Mai 2022