Qualitativ gute Betreuung – ein Standortfaktor

Der Gemeinderat hat die Kindertagesstättenbedarfsplanung für das kommende Kindergartenjahr 2023/2024 beschlossen. Dabei handelt es sich nicht nur um einen wiederkehrenden Tagesordnungspunkt, so Stadtrat Karim Saleh. Es gehe vielmehr darum, dass „die Verfügbarkeit und Qualität von Kitaplätzen ein Standortfaktor für Familien, Fachkräfte und Unternehmen ist.“ In seiner Rede führt Karim Saleh zum einen die Herausforderungen zum Kitausbau aus zum anderen auch das bisher Erreichte. Der bestehende Konsens im Gemeinderat darüber, „dass der Ausbau der Kinderbetreuung und gute Bedingungen für Fachkräfte zentrale Ziele der Stadtpolitik sind“ unterstreicht der Stadtrat.

Rede von Stadtrat Karim Saleh zu TOP 10 der Gemeinderatssitzung vom 25.07.2023 „Kindertagestättenbedarfsplanung für das Kindergartenjahr 2023/2024″ (G-23/110)

Sehr geehrter Oberbürgermeister Horn,

Sehr geehrte Bürgermeisterin Buchheit

Liebe Kolleg:innen, 

Sehr geehrte Damen und Herren,

meine ältere Tochter kommt nach den Sommerferien in die Schule und geht diese Woche zum letzten Mal in die Kita. Ich glaube, hoffe und bin fast sicher, dass sie eine schöne Zeit dort verbracht hat. 

Aus Elternperspektive geben wir unser Kostbarstes in anfangs fremde Hände. Das ist ein unglaublich großer Schritt. 

Stadtrat Karim Saleh (Bild: Britt Schilling)

Wer dieses Gefühl kennt, versteht, dass es bei der Kindertagesstättenbedarfsplanung nicht einfach nur um einen abstrakten, wiederkehrenden Tagesordnungspunkt handelt.

Für Freiburger Eltern geht es um Rahmenbedingungen, die auschlaggebend sind für die Lebensplanung. 

Ausreichende Kinderbetreuung entscheidet darüber, ob und wie gearbeitet und wo gewohnt werden kann – und vielleicht auch noch nebenbei ein Gemeinderatsmandat ausgeübt werden kann. 

Qualitativ gute Betreuung entscheidet darüber, ob Eltern ihre Kinder guten Gewissens in die Kita geben. Dafür braucht es gute Arbeitsbedingungen, die nicht nur für gute Betreuung sorgen, sondern auch für Fachkräfte, die ihre Arbeit gut und gerne leisten.

Es ist gut, dass wir hier in diesem Gemeinderat einer Meinung darüber sind, dass der Ausbau der Kinderbetreuung und gute Bedingungen für Fachkräfte zentrale Ziele der Stadtpolitik sind.

Zusammengefasst kann man sagen: Die Verfügbarkeit und Qualität von Kitaplätzen ist ein Standortfaktor für Familien, Fachkräfte und Unternehmen.

Zur Drucksache selbst: 

Wir nähern uns mit der aktuellen Ausbauplanung den Zielquoten weiter Schritt für Schritt an.

Natürlich würden auch wir uns wünschen, dass der Ausbau noch zügiger läuft, aber die Rahmenbedingungen sind schwierig. Das große Problem ist dabei die Fachkräftegewinnung. 

Wir sind froh, dass sukzessive endlich eine bessere Bezahlung der Fachkräfte erfolgt. Denn das ist auch ein wichtiges Signal der gesellschaftlichen Anerkennung von Care-Berufen. Das alles in eine Balance zu bekommen: Finanzielle Rahmenbedingungen, gute und wohnortnahe Betreuungsplätze, ausreichend Fachkräfte, das bleibt auch künftig eine große Herausforderung, wenn wir die Ausbauziele künftig erreichen wollen.

Wie gesagt, Kitaplätze sind ein Standortfaktor, und wir stehen damit auch im Wettbewerb mit anderen Kommunen, die z.B. eigens Wohnheime für Erzieher*innen errichten, Fachkräfte aus dem Ausland anwerben oder Wohnraumzulagen zahlen.

Diesen Fragen werden wir uns zu gegebener Zeit auch noch widmen müssen, um auch langfristig unsere Ziele zu erreichen.   

Nun aber erst einmal Vielen Dank an alle, die an diesem Thema arbeiten – an die beteiligten Ämter der Stadt Freiburg und die freien Träger, die neue Betreuungsplätze schaffen.

Und ein großes Dankschön an dieser Stelle geht natürlich noch an alle Menschen, die sich täglich verantwortungsvoll und liebevoll, um unsere Kinder kümmern. 

Wir stimmen der Vorlage selbstverständlich zu. Vielen Dank.