Bessere Bildungschancen in Weingarten

Für mehr Bildungsgerechtigkeit: Mit einem interfraktionellen Antrag sollen die Bildungschancen für Kinder und Jugendliche aus Weingarten in den Fokus gerückt werden, ohne dabei die anderen Stadtteile aus dem Blick zu verlieren. 

Wir stellen die Frage wie sich die Übergänge an weiterführende Schulen gestalten, was es bereits für Angebote gibt und was es noch braucht, um Kinder und Jugendliche zu unterstützen und zu begleiten.  Wir wollen diskutieren, wie ältere Schüler: innen aus Weingarten, die bereits auf weiterführenden Schulen sind oder diese abgeschlossen haben, eingebunden und als Vorbildfunktion für die jüngeren Kinder und Jugendlichen im Stadtteil fungieren können. 


Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Horn,

sehr geehrte Bildungsbürgermeisterin Buchheit,

Die unterzeichnenden Fraktionen beantragen das Thema: Bessere Bildungschancen in Weingarten durch mehr Begleitung auf die Tagesordnung zu setzen.

Wir beantragen,

1. Daten zu erheben, auf welche weiterführende Schulen die Schüler: innen aus Weingarten gehen

2. dass das Amt für Schule und Bildung bei den Schulleitungen der weiterführenden Schulen (Staudinger Gesamtschule, Kepler Gymnasium, Pestalozzi Realschule und Vigelius Gemeinschaftsschule) eruiert:
– was es bereits für Angebote, Hilfen gibt, um Schüler: innen an der weiterführenden Schule zu unterstützen und zu begleiten?

– wie viele der Schüler: innen an den Schulen jeweils aus Weingarten kommen?

– ob Aussagen gemacht werden können, wie hoch die Abbruchquote ist, speziell von Schüler: innen aus Weingarten

– und welche Unterstützung aus Sicht der Schulleitungen noch sinnvoll wäre?

3. zur Diskussion zu stellen: welche weiteren Maßnahmen nötig sind, damit Angebote im Stadtteil geschaffen werden können, bei denen sich ältere Schüler: innen, die bereits auf weiterführenden Schulen sind oder diese abgeschlossen haben, engagieren können und dadurch als Vorbild für jüngeren Kinder und Jugendliche fungieren können.

Begründung:

Das Thema Bildungschancen für Kinder aus Weingarten ist immer wieder im Fokus, auch weil Übergangsquoten von Stadtteil zu Stadtteil immer noch sehr unterschiedlich sind. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, wie die Situation für die Kinder aus Weingarten noch weiter verbessert werden kann. Neben frühen Förderungen sind die Gestaltung der Übergänge an weiterführende Schulen ein entscheidender Punkt für Bildungsbiografien. Wir wollen deshalb den konkreten Vorschlag der Übergangsbegleitung, die von den Initiator: innen der Weingarten- Gespräche gemacht wurde, aufgreifen, finden aber eine Verengung der Diskussion auf Gymnasialklassen problematisch. Die Frage des Übergangs stellt sich für alle Schulformen, da alle Bildungswege wertvoll sind, wie zum Beispiel den einer beruflichen Ausbildung, gerade in Zeiten des Fachkräftemangels. Zudem erlaubt unser durchlässiges Bildungssystem auf vielfache Art und Weise Abschlüsse zu erlangen. Alternativ gilt es zu schauen, wie die Situation an den weiterführenden Schulen ist und zu klären, ob weitere Unterstützungsangebote vor Ort nötig sind.

Zudem brauchen Heranwachsende Vorbilder, da sie für die individuelle Entwicklung von großer Bedeutung sind. Diese Vorbildfunktion sollten Menschen bzw. Jugendliche aus ihrer Lebenswelt sein, die in Weingarten aufgewachsen sind, mit denen sie sich identifizieren können und an denen sie sich orientieren können. Schüler: innen aus Weingarten, die eine weiterführende Schule außerhalb von Weingarten besuchen, könnten diese Rolle einnehmen, indem sie sich in Weingarten engagieren. Es müssen deshalb Angebote geschaffen werden, um die Schüler: innen im Viertel einzubinden und sie dadurch auch mit ihrer Aus-/Bildungsbiografie als Vorbildfunktion fungieren. Das Problem der Bildungsungleichheit in Freiburg betrifft nicht nur Weingarten, sondern alle Bezirke mit niedrigem Sozialindex (Teile von Haslach, Landwasser, Brühl etc.). Im Anschluss an die hier beantragte einmalige Datenerhebung für Weingarten, sollte in Freiburg ein kontinuierliches Bildungsmonitoring mit dem Schwerpunkt Bildungsungleichheit erstellt werden. Dieses Monitoring könnte ganz pragmatisch als ein ständiges Kapitel im Schulentwicklungsbericht erscheinen.

Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen

Pia Federer, Stadträtin, Bündnis 90/Die Grünen

Irmgard Waldner, Stadträtin, CDU

Dr. Klaus Schüle, Stadtrat, CDU

Claudia Feierling, Stadträtin, FDP/BFF

Franco Orlando, Stadtrat, FDP/BFF

Gerlinde Schrempp, Einzelstadträtin

Dr. Wolf-Dieter Winkler, Stadtrat, FL

Kai Veser, Stadtrat, FW

Ramon Kathrein, Stadtrat, JUPI

Ismael Hares, Stadtrat, SPD/Kulturliste

Stefan Schillinger, Stadtrat, SPD/Kulturliste

Karin Seebacher, Stadträtin, SPD/Kulturliste

Antrag als PDF