FAQ

Fragen & Antworten: Schwammstadt

Blau-Grüne Infrastruktur, Retention, Entsiegelung – rund um die Frage, was Stadtplanung mit Wasser zu tun hat, gibt es viele (Fach)begriffe. Oft genannt wird dabei das Konzept einer Schwammstadt. Wir erklären hier, um was es dabei geht und was das mit Freiburg zu tun hat.

Was ist eine Schwammstadt?

Eine Stadt, die Wasser wie ein Schwamm speichert und erst wieder abgibt, wenn es gebraucht wird. Früher wurde das Wasser grundsätzlich kanalisiert und abgeleitet und ging so verloren. Heute hingegen sieht man den Nutzen davon, das Regenwasser zurückzuhalten und nur gedrosselt in den Abwasserkreislauf einzuführen – die sogenannte Retention. Dazu setzt man einerseits auf grüne Infrastruktur (Grünanlagen, begrünte Dächer und Fassaden) und andererseits auf blaue Infrastruktur (Teiche und Seen). Die Schwammstadt verringert so das Risiko von Sturzfluten und ermöglicht bei Hitze Abkühlung durch Verdunstung. In Zeiten des Klimawandels ist das eine sinnvolle Entwicklung. Mehr dazu bei Baunetz_Wissen und in einem Video der Reihe Wissen vor acht.

Wie sieht das in Freiburg aus?

Freiburg ist seit längerem auf dem Weg zur Schwammstadt. Bislang mussten wir Grünen bei einzelnen Vorhaben nachsteuern. Nun gibt es umfassende Konzepte zur Anpassung an den Klimawandel, die sich mit den Themen Hitze und Regenwasser beschäftigen. 2019 wurde das Klimaanpassungskonzept Hitze beschlossen – und seither mehrfach ausgezeichnet. Ergänzend beschließt der Gemeinderat heute über das Klimaanpassungskonzept Regenwasser. Hitze und Trockenheit auf der einen und Starkregenereignisse auf der anderen Seite werden dadurch konsequent bei allen Planungen mitgedacht.

Was unternehmen die Grünen in Sachen Klimaanpassung?

Wir verstehen Klimaanpassung als soziale Aufgabe: Da nicht alle Menschen über private Gärten verfügen, nehmen wir insbesondere den öffentlichen Raum in den Blick. Gerade dort, wo die Bau- und Bevölkerungsdichte besonders hoch ist braucht es Schatten und Abkühlung durch mehr Bäume, Grünflächen und Verdunstung. Daher setzen wir uns beispielsweise auch für eine Novellierung der Baumschutzsatzung (damit mehr Stadtbäume erhalten bleiben) oder die Entsiegelung von Flächen (Grüne Flächen sind besser als asphaltierte, von denen das Wasser ungebremst in die Kanäle fließt) ein.

Was können Bürger*innen beitragen?

Wir können alle mithelfen: im Garten Regen- statt Leitungswasser verwenden oder Blühwiesen statt Schottergärten anlegen. Und mit einem 2018 von uns beantragten Förderprogramm werden Privatpersonen bei der Entsiegelung und Begrünung von Flächen finanziell unterstützt. Mehr Informationen dazu auf der städtischen Website zum Förderprogramm GebäudeGrün³.