Mehr Stadtqualität durch den Stadttunnel 3. Juni 201627. April 2017 Artikel von B90/Grüne im Amtsblatt vom 03.06.2016 Nachdem der vierspurige Stadttunnel zwischen Maria-Hilf-Kirche und Kronenbrücke in den vordringlichen Bedarf des Entwurfs zum neuen Bundesverkehrswegeplan aufgenommen wurde, vertrauen wir darauf, dass auch der Bundestag dieses für Freiburg so bedeutsame Projekt bestätigen wird. PKW und LKW: Ab in den Tunnel! Mit dem Vollanschluss beim Ganterknoten in der Wiehre könnten über Zweidrittel der dort für 2025 täglich prognostizierten 65.000 Fahrzeuge in den Tunnel verlagert werden – oberirdisch verbliebe weniger als ein Drittel. Besonders der im Tunnel verschwindende Schwerverkehr würde AnwohnerInnen und Umwelt deutlich von Lärm, Abgasen, Erschütterungen, Unfallgefahren und nervenden Dauerstaus entlasten. Während die diffizilen Planungen rund um den Vollanschluss schon weit gediehen sind und bald in Gemeinderat und Öffentlichkeit diskutiert werden, gibt es für den Bereich der Dreisamuferstraßen zwischen Schwabentorbrücken und Kronenbrücke bislang nur vage Vorstellungen. Konkrete Untersuchungen und Planungen stehen an, sobald der Stadttunnel im Bundestag grünes Licht bekommt. Städtebauliche Chancen nutzen Aus grüner Sicht bietet die drastische Verringerung des oberirdisch verbleibenden Verkehrs auf ein Drittel (oder sogar noch weniger!?) große städtebauliche Chancen: Würde damit doch die stadträumliche Trennungswirkung durch die heute hochbelasteten Dreisamuferstraßen deutlich gemildert – die Stadt könnte sich zum grünen Freiraumband der Dreisam öffnen. Durch eine Bündelung des dann pro Richtung nur noch einspurigen Restverkehrs auf den südlichen Dreisamuferstraßen, könnte im Gegenzug auf der Nordseite sogar ein neuer verkehrsberuhigter Stadtraum als Dreisamboulevard entstehen, der die Innenstadt mit der Dreisam verbindet und Freiburg endlich als Stadt am Fluss erfahrbar macht. Ganz neue Angebote für Naherholung und Freizeit, Aufenthalt am Wasser, Sport und Spiel, zum Entspannen, Ausruhen und Genießen wären denkbar – ohne Lärm, Abgasgestank und permanente Gefährdung von Fußgängern und Radfahrern durch die heutigen Blechlawinen. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt … 325 Millionen Euro für den Stadttunnel sind für uns nur dann zu rechtfertigen, wenn sich in der Konsequenz die bislang recht desolate oberirdische Raumsituation sowohl für die zahlreichen AnwohnerInnen als auch für die Gesamtstadt ganz wesentlich verbessert und eine spürbare Aufwertung für alle erfolgt. Mehr Stadtqualität durch den Stadttunnel – beides gehört zusammen wie die zwei Seiten einer Medaille!
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