Neue Stellplatzsatzung verringert Baukosten

Artikel von B90/Grüne im Amtsblatt vom 7.10.2016

Freiburg setzt als erste Stadt in Baden-Württemberg die Möglichkeiten der neuen Landesbauordnung um. Diese ermöglicht ein Absenken des Stellplatzschlüssels durch eine städtische Satzung. Bislang musste für eine Wohnung ein Stellplatz nachgewiesen werden. Dank der neuen Satzung sinkt unter bestimmten Voraussetzungen dieser Stellplatzschlüssel für neugebaute Wohnungen von 1,0 auf bis zu 0,5. Voraussetzung ist unter anderem, dass eine Stadtbahnhaltestelle fußläufig nicht mehr als 400 Meter entfernt ist.

Stadtrat Helmut Thoma
Stadtrat Helmut Thoma (Bild: Britt Schilling)

Das ist gut für den Wohnungsbau: Denn ein Tiefgaragenstellplatz kostet bis zu 35.000 Euro und ist damit eine wichtige Stellschraube bei den Baukosten. „Der Quadratmeterpreis für eine kleine Wohnung kann sich so um bis zu 1000 Euro verteuern – mit entsprechenden Folgen für die Miete.“, so Stadtrat Helmut Thoma. Auch aus diesem Grund hatten die Grünen schon frühzeitig gefordert, die Möglichkeiten der neuen Landesbauordnung umzusetzen.

Angesichts des gut ausgebauten öffentlichen Nahverkehrs, Radwegen und Carsharing ist es in Freiburg gut möglich, ohne eigenes Auto zu leben. Daher hätten wir gerne eine ambitioniertere Stellplatzsatzung beschlossen. Vorgeschlagen hat unsere Fraktion neben Stadtbahnhaltestellen auch Bushaltestellen und S-Bahn-Haltepunkte im Umkreis bei der Stellplatzschlüsselreduzierung zu berücksichtigen. Dafür fand sich leider keine Mehrheit im Gemeinderat.