Anfrage

Schwangerschaftsabbruch: Versorgungslage verbessern

Führen Ärzt*innen Schwangerschaftsabbrüche durch, können sie mit der Streichung von § 219a endlich straffrei darüber öffentlich informieren. „Die Abschaffung des Werbeverbots war längst überfällig, um die Stigmatisierung von Ärzt*innen zu beenden und für Frauen endlich einen besseren Zugang zu medizinischen Informationen zu schaffen“, so Stadträtin Annabelle Kalckreuth.

Die Versorgungssituation für Schwangerschaftsabbrüche bleibt jedoch kritisch. Im Juli haben wir zusammen mit der JUPI-Fraktion eine Anfrage zur Situation in Freiburg gestellt – mit ernüchterndem Ergebnis: Nur zwei Praxiskliniken und fünf Ärzt*innen führen aktuell Schwangerschaftsabbrüche durch. Die Informationen erhalten Betroffene weiterhin nur über die Beratungsstellen (Pro Familie, Donum Vitae und das Diakonische Werk), denn auch mit der Aufhebung von § 219a müssen Praktizierende weiterhin Anfeindungen von Abtreibungsgegner*innen fürchten. 

Die wenigen Angebote in Freiburg können wegbrechen, denn die praktizierenden Ärzt*innen erreichen bald das Rentenalter und es fehlt an Nachfolger*innen. Fehlende Ausbildung, geringe Vergütung und Stigmatisierung sind die Hauptgründe. „Wir sehen Land und Bund in der Pflicht hier nachzusteuern und die Versorgung vor Ort z.B. durch die Unikliniken sicherzustellen“, fordert Annabelle Kalckreuth. 

Anfrage gestellt am 27.07.2022

beantwortet am 19.08.2022

Antwort der Stadtverwaltung