FAQ

FAQ Inklusion in Kitas

Was ist Inklusion und warum brauchen wir sie in unseren Kitas?

Gelebte Inklusion ist, wenn alle Menschen die gleichen Zugänge zu Bildung und Teilhabe haben und das von kleinauf. Freiburg hat mit einem Aktionsplan Inklusion bereits wichtige Wege beschritten, um dieses Ziel zu erreichen. In vielen Bereichen gibt es aber noch einen großen Ausbaubedarf – auch bei der Kinderbetreuung. So finden viele Eltern in Freiburg keinen passenden Kitaplatz, wenn ihr Kind einen besonderen Förderbedarf oder eine Behinderung hat. Zusätzlich steigt der Bedarf an heilpädagogischer Begleitung. Darauf müssen wir reagieren – nicht nur wegen der rechtlichen Verpflichtung, die sich u.a. aus der UN-Behindertenrechtskonvention ergibt, sondern, weil Inklusion allen zugute kommt.

Die Grüne Fraktion hat ein Konzept für mehr Inklusion in Kitas angestoßen – worum geht es?

Wird beim Kind ein Bedarf an heilpädagogischer Unterstützung festgestellt, müssen aktuell zumeist die Eltern selbst eine heilpädagogische Fachkraft beantragen und finden. Diese ist dann an das einzelne Kind gekoppelt. Verlässt das Kind die Einrichtung oder der Bedarf fällt weg, so ist auch die Einrichtung wieder ohne Fachkraft. Das heißt aber auch: Gibt es andere Kinder in der Kita mit einem Förderbedarf, muss dieser wieder gesondert beantragt werden. Gelebte Inklusion sieht anders aus!

Wir haben uns daher im letzten Doppelhaushalt dafür eingesetzt, ein strukturelles und flächendeckendes Angebot aufzubauen. Die Idee: Jeder Stadtteil soll über mindestens eine Kita mit einer fest angestellten Heilpädagog*in verfügen. Diese kann dann mehrere Kinder unterstützen und inklusiv in der Kita wirken. Das Konzept liegt mittlerweile vor und die Umsetzung beginnt in diesem Jahr.

Was passiert jetzt konkret?

Mit dem Geld, das wir für 2024 eingestellt haben, können drei neue Vollzeitstellen für Heilpädagog*innen finanziert werden. Kitas aus den vier Stadtteilen mit dem höchsten Bedarf (Haslach, Weingarten, Landwasser und Brühl) können sich auf diese Stellen bewerben. Wir haben uns dafür eingesetzt, dass diese Stellen teilbar sind und so bis zu sechs Kitas – darunter auch kleine – zum Zuge kommen können. 

Wie geht es weiter?

Wir freuen uns, dass das Thema nun Fahrt aufnimmt. Allerdings bleibt es der erste von vielen noch notwendigen Schritten zur vollen Inklusion. Bis wir unser Ziel erreicht haben und tatsächlich jeder Stadtteil eine Kita mit einer heilpädagogischen Fachkraft hat, ist noch viel zu tun. Und auch dann ist fraglich, ob es für den gestiegenen Bedarf ausreicht. Wir müssen daher auch in den weiteren Verhandlungen, gerade beim Haushalt, für mehr Mittel kämpfen und das Konzept weiter mit Leben füllen.