Gewerbeflächen effizient und flächensparend nutzen

Pressemitteilung vom 04.07.2014

Bebauungsplanvorgaben auch in Haid-Süd bestmöglich umsetzen

Nachverhandlung mit Grundstücksinteressenten gefordert

Nicht nur Wohnbauflächen sind in Freiburg knapp, auch Gewerbegrundstücke sind nur begrenzt verfügbar und müssen flächensparend und kompakt bebaut werden. Was im Wohnungsbau schon immer praktiziert wird, die „Stapelung“ der Wohnungen in mehrgeschossigen Gebäuden, findet im Gewerbebereich noch immer zu wenig Beachtung.

Dass das nicht sein muss, zeigen mehrgeschossige Gewerbehöfe in München oder, wie jetzt bei der städtischen Veranstaltung zum „Perspektivplan“ von der Referentin aus Hamburg dargestellt, die fünfgeschossige Stapelung von Gewerbeflächen in architektonisch interessanten Gewerbebauten. So kann der Grundstücksnachfrage  in wachsenden Städten begegnet und der Flächenverbrauch durch eine nachhaltige Siedlungsentwicklung in Grenzen gehalten werden.

Gewerbegebiet Haid-Süd: Vorgaben umsetzen!

Die Stadt Freiburg hat deshalb für die Erweiterung des Gewerbegebietes Haid, das derzeit erschlossen wird und im städtischen Eigentum steht, im Bebauungsplan eine maximale Gebäudehöhe von bis zu 20m sowie eine Mindesthöhe von 10m festgelegt.

Stadtrat Eckart Friebis
Stadtrat Eckart Friebis (Bild: Britt Schilling)

„Damit soll eine kompakte Ausnutzung der wertvollen Flächen und eine städtebaulich attraktive Gestaltung des neuen Gewerbegebiets am südlichen Ortseingang Freiburgs gewährleistet werden“, so Stadtrat und Bauausschussmitglied Eckart Friebis. „Eine Unterschreitung der Mindestgebäudehöhe ist allenfalls in begründeten Ausnahmefällen zulässig, beispielsweise wegen Produktionsanforderungen.“

Leider sieht es bei den allerersten drei zur Vergabe anstehenden Gewerbegrundstücken, die eigentlich Vorbildwirkung für die Entwicklung des gesamten Gebietes haben sollten, bislang nicht danach aus, als ob diese einmütig vom Gemeinderat beschlossenen Ziele tatsächlich umgesetzt werden:

Weder wollen die Bewerber die Möglichkeiten zur Ausschöpfung der Gebäudehöhen von 16m für die Hauptbaukörper (plus zusätzlichem Attikageschoss und damit bis zu 20m Gesamtgebäudehöhe) nutzen, noch wollen sie die Mindesthöhe von 10m erfüllen. Stattdessen sind lediglich 10-14m hohe Kopfgebäude mit anschließenden großflächigen – aber nur 4 bis knapp über 8m hohen – eingeschossigen Hallen geplant.

FWTM und Bürgermeister Neideck müssen nachverhandeln

„Wir fordern die Wirtschaftsförderer der FWTM und den für städtische Liegenschaften zuständigen Bürgermeister Neideck auf, in Nachverhandlungen mit den Interessenten für eine optimale Ausnutzung der zulässigen Baudichte auf den städtischen Grundstücken zu sorgen“, so Friebis, der auch Mitglied der Grundstückskommission der FWTM ist.

Eine Stapelung von Gewerbe-, Büro- oder Dienstleistungsnutzungen auf mehreren Ebenen ist dabei anzustreben, eingeschossige Hallen sollten weitestgehend der Vergangenheit angehören. Übersteigt die bauliche Ausschöpfung der Bebauungsplanoptionen den Eigenbedarf eines Betriebes, könnten diese Flächen entweder als Reserve für spätere Jahre vorgehalten oder Dritten zur Vermietung bzw. zum Verkauf angeboten werden. Hier sind Kreativität seitens der Unternehmen und der Wirtschaftsförderern gefragt.

Stadträtin Pia Maria Federer
Stadträtin Pia Maria Federer (Bild: Britt Schilling)

Bei der Grundstücksvergabe ist nicht zuletzt auch eine enge Abstimmung mit dem für städtebauliche Belange zuständigen Stadtplanungsamt zu gewährleisten: So sollen die durch den Bebauungsplan angestrebten Ziele bestmöglich umgesetzt und auf eine attraktive Gestaltung vor allem der an den Schauseiten des Gewerbegebietes gelegenen Gebäude hingewirkt werden.

Und Stadträtin Pia Federer, ebenfalls Mitglied der Grundstückskommission stellt abschließend fest: „Wir erwarten auch, dass auf allen geeigneten Dächern in Haid-Süd Solaranlagen zur umweltfreundlichen Strom- bzw. Wärmegewinnung realisiert werden, haben doch Gemeinderat und Stadtverwaltung als eindeutiges Ziel ein Nullemissions-Gewerbegebiet festgelegt.“