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Opfinger See: Parkchaos beenden

Zur Drucksache „Parkraumbewirtschaftung und Gesamtnutzungskonzept am Großen Opfinger See“ gab es in der Gemeinderatssitzung vom 29.11.2023 keine Rederunde, allerdings eine Abstimmung zu einem Antrag, ein Kurzparkticket einzuführen. Wir erläutern an dieser Stelle, worum es geht und warum wie ein Kurzparkticket für keine sinnvolle Lösung halten.

Worum geht es?

In den letzten Jahren kam es immer wieder zu Schlagzeilen: Parkchaos am Opfinger See, zugeparkte Rettungswege, Vermüllung usw. – und das alles im Landschaftsschutzgebiet Mooswald. Nach einem Runden Tisch Opfinger See wurden Halteverbotsschilder aufgestellt und die Kontrollen durch den Vollzugsdienst verstärkt. Ausreichend war dies jedoch nicht. Daher begrüßen wir, dass das Forstamt das Gesamtnutzungskonzept fortentwickelt hat. Gefragt ist eine Balance zwischen den Anforderungen des Naturschutzes und der gestiegenen Nachfrage nach Naherholungsangeboten.

Wieso überhaupt Parkraumbewirtschaftung an einem See?

Wir begrüßen die vorgesehene Bewirtschaftung des Waldparkplatzes am Großen Opfinger See ausdrücklich. Zum einen, weil damit klare Anreize gesetzt werden, mit dem Umweltverbund statt dem PKW ins Landschaftsschutzgebiet zu kommen. Zum anderen, weil die Einnahmen gebaucht werden, um die Kosten für Reinigung und Unterhalt der Flächen und Einrichtungen zu decken – und auch weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Situation zu finanzieren, wie beispielsweise einen Ranger. Alles Maßnahmen, die notwendig sind, um in Zukunft chaotische Zustände zu verhindern!

Wieso lehnen die Grünen ein Kurzparkticket ab?

Unter der Woche soll das Tagesticket laut Verwaltungsvorschlag 5 € kosten, das Jahresparkticket gibt es für 100 €. Auch wenn es im aufkommenden Kommunalwahlkampf unpopulär sein mag: Ohne eine angemessene Bepreisung keine Lenkungswirkung. Über ein Kurzparkticket dann wieder Anreize zu setzen, auch für einen kurzen Spaziergang mit dem Auto zum See zu kommen, ist verkehrspolitisch nicht sinnvoll und widerspricht diesem Ziel. Denn genau wegen der Lenkungswirkung soll es überhaupt erst ein Parkraummanagement geben: damit weniger Besucher*innen mit dem Auto an den Opfinger See kommen, damit zugeparkte Rettungswege und chaotische Zustände der Vergangenheit angehören. Der See bleibt nach wie vor auf vielen Wegen unentgeltlich zugänglich.

Wie sieht es mit dem Thema Barrierefreiheit aus?

Einen weiteren Änderungsantrag für eine barrierefreie Bushaltestelle und weiteren Maßnahmen für mehr Barrierefreiheit rund um den See unterstützen wir hingegen ausdrücklich.

Wie lautet das Fazit zur Drucksache?

Die Verwaltung hat aus unserer Sicht eine ausgewogene Drucksache vorgelegt, die sowohl dem Natur- und Landschaftsschutz als auch den Freizeit- und Naherholungsinteressen gerecht wird, ein innovatives und angemessen bepreistes Parkraummanagement vorsieht und damit zu einer nachhaltigen Verbesserung am Opfinger See beitragen wird. Vielen Dank an Frau Schmalfuß und ihr Team für die Drucksache – an dieser Stelle aber auch insbesondere an die Ehrenamtlichen von der DLRG für ihren großen Einsatz rund um den See.